Das Mainzer Unternehmen BioNTech wird in den kommenden Tagen die neuartige Mutation des Coronavirus aus Großbritannien untersuchen.

Das kündigte Firmen-Chef Ugur Sahin am Montagabend in einem Interview mit dem Online-Portal der „Bild“-Zeitung an.

Experten untersuchen Coronavirus-Mutation

Firmen-Chef Ugur Sahin verwies darauf, dass bislang untersuchte Mutationen des Erregers den von seinem Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Pfizer hergestellten Impfstoff nicht beeinträchtigt hätten. Er sei deshalb zuversichtlich, dass der BioNTech-Impfstoff auch bei der Mutation aus Großbritannien funktioniere. Die Arznei war am Montagabend von der EU zugelassen worden.

Die schnelle Ausbreitung einer neuen Corona-Variante in Großbritannien hat in Europa Alarmbereitschaft ausgelöst. Mehrere Länder unterbrachen den Flugverkehr mit Großbritannien, Frankreich schränkte zudem den Lkw-Verkehr ein. Bereits in der Vergangenheit gab es Mutationen des Virus, aber der neuste Virenstamm mit dem Namen B.1.1.7 soll bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher im Vereinigten Königreich vorherrschende Variante sein.

Immunisierung der Bevölkerung

Sahin erklärte mit Blick auf die geplante Impfkampagne, Anfang April könne man in Deutschland eine Verringerung der stationären Behandlungen in Krankenhäusern erreichen. Im Spätsommer sei eine Immunisierung der Bevölkerung möglich. Sahin meint damit die sogenannte Herdenimmunität. Diese ist erreicht, wenn zwischen 60 und 70 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus resistent sind.

Der Biontech-Chef bekräftigte, bis Ende des Monats sollten in Deutschland 1,3 Millionen Impfdosen ausgeliefert werden. Sein Unternehmen plane, über 1,3 Milliarden Impfdosen zu produzieren. Auch in Österreich wird man den Impfstoff verwenden.

(Quelle: Reuters)