In der chinesischen Stadt Changsha stürzte vor fast einer Woche ein sechs Stockwerke hohes Gebäude ein und forderte dabei mindestens fünf Todesopfer. Jetzt kam es überraschend zu der Rettung einer Frau.

Denn knapp 132 Stunden nach dem Unglück fanden die Hilfskräfte sie mitten in den Trümmern.

Sechsstöckiges Gebäude stürzt ein

Am 29. April herrscht in der chinesischen Stadt Changsha ganz plötzlich der Ausnahmezustand. Denn die Rückseite eines sechs Stockwerke hohen Gebäudes stürzt am helllichten Tag ein. Das Haus, in dem Medienberichten zufolge auch ein Kino und ein Café untergebracht waren, bestand zu einem Großteil aus privaten Wohnungen. Wohnungen, die in kürzester Zeit zu Trümmern wurden.

Kurz nach der Katastrophe versuchen insgesamt mehr als 700 Hilfskräfte, Überlebende aus dem Schutt zu befreien. Mit Hunden, Werkzeugen, Drohnen und Detektoren versuchten die Einsatzkräfte, Menschen unter dem Schutt zu finden. Insgesamt neun Menschen konnten in den ersten Tagen gerettet werden. Die chinesischen Behörden bestätigten bisher mindestens fünf Todesopfer offiziell; mehr als ein Dutzend Menschen seien noch immer vermisst. Die Behörden gehen offiziell von mindestens 15 verschütteten Personen aus; zahlreiche Medien gehen jedoch von einer deutlich höheren Zahl aus.

Frau nach 132 Stunden gerettet

Rund 132 Stunden nach der Katastrophe gibt es jetzt schließlich wieder eine gute Nachricht. Denn eine zehnte Überlebende konnte aus den Gebäuderesten geborgen werden. Die Frau war rund sechs Tage unter dem Schutt gefangen. Als die Hilfskräfte sie fanden, war die Frau bei Bewusstsein. Medienberichten zufolge soll sie den Rettungskräften sogar dabei geholfen haben, sie möglichst ohne Verletzungen aus den Trümmern zu ziehen. Es ist ein kleines Wunder, vor allem wenn man bedenkt, dass der Bürgermeister von Changsha nach dem Gebäudeeinsturz von einem 72-stündigen „goldenen Zeitfenster“ sprach, in dem die Rettungskräfte gute Chancen hätten, Menschen zu bergen.

Warum genau die Rückseite des Gebäudes eingestürzt ist, untersuchen die Behörden derzeit noch. Die Behörden sprechen bisher davon, dass es sich um ein „selbstgebautes Gebäude“ handelte. Mindestens neun Personen wurden im Zusammenhang mit dem Einsturz bisher verhaftet, darunter auch der Eigentümer des Gebäudes. Der Vorwurf: Sie sollen Bauvorschriften und Regelungen missachtet haben. Die Verhafteten seien für die Planung und den Bau sowie die Sicherheitsbewertung des Gebäudes verantwortlich gewesen.