Während Fans der zweiten Staffel „And Just Like That“ entgegenfiebern, hoffen viele auch auf die Rückkehr der legendären Samantha. Jetzt stellt Kim Cattrall ein für alle Mal klar, was sie von der neuen Serie hält.

Im Interview mit Variety erklärt sie auch, welche Szene im geplanten dritten „Sex And The City“-Film für sie „herzzerreißend“ war.

Kim Cattrall wurde für „And Just Like That“ nicht angefragt

Als die Serie „And Just Like That“ das Wiedersehen mit unseren liebsten „Sex And The City“-Charakteren verkündete, waren viele Fans zwiegespalten. Denn so groß die Freude auch war, endlich wieder Carrie, Miranda und Charlotte zu sehen, so groß war auch die Trauer, dass Samantha aka Kim Cattrall nicht mehr dabei sein wird.

Denn Cattrall hatte schon im Vorfeld betont, dass sie sich vom „Sex And The City“-Unviersum verabschiedet habe, da konnte auch die neue Serie nichts daran ändern. Was genau hinter den Kulissen passiert ist, ist bis heute nicht ganz klar. Gerüchte über Streitereien zwischen Cattrall und Carrie-Darstellerin Sarah Jessica Parker halten sich seit Jahren. So sehr die Chemie vor der Kamera gestimmt hat, so sehr soll es dahinter angeblich gekracht haben. Zu den Streitigkeiten äußern sich beide nur sehr vage. Cattrall bezeichnet ihre Co-Stars als „Kollegen“, betont aber auch, dass sie keine Freunde waren. „Es war beruflich“, schildert sie gegenüber Variety; detaillierter wird sie jedoch nicht.

Fest steht aber: Während Parker die Rolle der Carrie wieder aufnahm, distanzierte sich Cattrall von dem Franchise. In der Serie tauchte sie aber dennoch an – zumindest in SMS-Nachrichten, die sich die beiden Charaktere nach einem heftige Streit schreiben. Cattrall wusste davon nichts, bis die Serie veröffentlicht wurde. Denn nachdem sie zu dem geplanten dritten Kinofilm Nein sagte, wurde sie für das Reboot nicht einmal angefragt.

„Die Serie ist im Grunde der dritte Film“

„Ich wurde nie gefragt, ob ich Teil des Reboots sein möchte. Ich habe meine Gefühle nach dem möglichen dritten Film deutlich gemacht, also habe ich davon erfahren, wie jeder andere auch – über die sozialen Medien“, erklärt Cattrall jetzt im Interview mit Variety. Sie habe sich die Serie auch nicht angesehen. Alle Informationen, die sie dazu erhalten hat, kommen von den Sozialen Medien, Interviews und den Nachrichten. Dennoch weiß sie in etwa, worum es geht. Denn: „Die Serie ist im Grunde der dritte Film. So kreativ war das“, erklärt sie.

Eine Szene, die Cattrall als „herzzerreißend“ bezeichnet, wurde jedoch gestrichen. Denn offenbar war in Teil drei geplant, dass Samantha unerwünschte Dick Pics von Mirandas damals 14-jährigem Sohn bekommt. Doch diese Szene war anscheinend nicht das einzige Problem, das die Schauspielerin mit der geplanten Fortsetzung hatte. „Ich hätte es vorgezogen, wenn es für uns alle ein Ereignis gegeben hätte, das einen dritten Film rechtfertigt. Das ist aber nicht passiert“, erklärt sie.

Kim Cattrall lehnte Samantha-Rolle drei Mal ab

Für sie stand deshalb nach dem zweiten Teil fest: Das wars! „Und so schwierig es auch war und so beängstigend es auch ist, aufzustehen und sich nicht von der Presse oder den Fans oder wem auch immer einschüchtern zu lassen – einfach zu sagen, ich bin gut. Ich bin auf diesem Weg. Es war so toll, mit dir zu arbeiten. Ich habe es sehr genossen, aber ich bin hier drüben“, schildert Cattrall den Moment, in dem sie sich von Samantha verabschiedete. „Alles muss wachsen, oder es stirbt. Als die Serie zu Ende war, dachte ich, das ist klug. Wir wiederholen uns nicht. Und dann der Film, um all die losen Enden zu beenden. Und dann gibt es noch einen Film. Und dann gibt es noch einen Film?“

Es war kein leichter Schritt für Cattrall, vor allem nicht, nachdem sie jahrelang als Samantha einen Kultstatus genoss und die Figur ihr mehr und mehr ans Herz wuchs. Was ganz besonders interessant ist, da Cattrall die Rolle eigentlich gar nicht annehmen wollte. „Ich habe sie drei Mal abgelehnt. Ich glaubte nicht, dass ich sie spielen könnte. Mit 42 dachte ich wirklich nicht, dass ich es schaffen könnte. Schließlich sagte ich: ‚Du machst hier einen Fehler.'“, erinnert sie sich im Interview. Sie akzeptierte das Angebot schließlich und spielte Samantha so lange, bis die Geschichte für sie zu Ende erzählt war.

Rückkehr in „And Just Like That“ ausgeschlossen

Dass sie dennoch in „And Just Like That“ vorkommt, sieht sie locker, auch wenn es für sie ein seltsames Gefühl ist. Doch: „das größte Kompliment, das man mir als Schauspieler machen kann, ist, dass man mich vermisst.“ Ihre Absage bereut sie aber keineswegs, betont Cattrall gegenüber Variety „Man kann nicht gegen dieses Gefühl ankämpfen. Ich möchte nie an einem Set sein und nicht dort sein wollen“, sagt sie. Eine Rückkehr zu ihrer Rolle als Samantha schließt Cattrall deshalb kategorisch aus. „Es ist stark, Nein zu sagen“, betont sie.

Stattdessen hat sie ganz andere Zukunftspläne. Sie spielt in dem Reboot „How I Met Your Father“ die ältere Version von Hillary Duff und hat eine Rolle in dem Revival von „Queer as Folk“ bekommen. Doch in der Zukunft hat sie noch einen unerfüllten Traum: „Ich würde gerne meine eigene Sitcom machen“, erzählt die 65-Jährige. Das Thema: „Es fasziniert mich, was mit Frauen passiert, wenn sie in ihrem Beruf ganz oben angekommen sind. Man hat diese ganze Lebenserfahrung und niemand hört zu, und man hat wirklich etwas zu sagen.“ Viel weiter als bis zu einer Idee in ihrem Kopf ist Cattrall jedoch nicht gekommen – zumindest bis jetzt.