Eine aktuelle US-Studie kommt zum Ergebnis, dass die Coronavirus-Impfung den Zyklus leicht verzögern kann. Demnach setzte die Periode bei geimpften Frauen etwa einen Tag später ein als bei ungeimpften. Die Dauer der Blutung verändert sich allerdings nicht.

Die Auswirkungen auf die Periode sind laut den Wissenschaftlern gering und nur vorübergehend.

Covid-Impfung kann Periode leicht verzögern

Am Mittwoch veröffentlichte das Fachjournal „Obstetrics & Gynecology“ eine Studie zum Einfluss der Coronavirus-Impfung auf den weiblichen Zyklus. Das daran forschende Team von Alison Edelman von der Oregon Health & Science University kam in der Studie zum Ergebnis, dass sich der Menstruationszyklus von geimpften Frauen nur um knapp einen Tag im Vergleich zu ungeimpften Frauen verlängert. Die Blutungsdauer an sich veränderte sich aber nicht. „Ein sehr beruhigendes Ergebnis“, wie die Studien-Leiterin Alison Edelman gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigt.

Für die Untersuchung hatte die amerikanische Universität mithilfe einer App die Fruchtbarkeit von Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren überwacht, die nicht hormonell verhüten. Davon waren knapp 2400 Frauen geimpft und 1500 ungeimpft. Bei den geimpften Frauen verglichen die Forscher die Daten der drei Zyklen vor und drei Zyklen während und nach der Impfung. Zur Kontrolle beobachteten sie sechs aufeinanderfolgende Zyklen von ungeimpften Frauen. Die Daten ergaben, dass sich die Zyklusdauer im Durchschnitt um 0,64 Tage nach der ersten und um 0,79 Tage nach der zweiten Impfung verlängerte.

Leichte Verzögerung durch Reaktion des Immunsystems

Die leichte Verzögerung des Zyklus nach der Impfung könnte laut den Wissenschaftlern eine Folge der Reaktion des Immunsystems sein. Denn die Impfreaktion des Immunsystems kann sich auf die Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock-Achse auswirken. Laut Edelman ist dadurch „die Autobahn der Kommunikation zwischen Gehirn, Eierstöcken und Gebärmutter“ – kurzzeitig gestört. Veränderungen des Menstruationszyklus waren aber am stärksten ausprägt, wenn die Impfung früh in der Follikelphase verabreicht wurde. Das heißt in der Zeit zwischen dem ersten Tag der Menstruation und dem Eisprung. Bekam eine Frau zwei Impfungen mit Biontech oder Moderna während eines Zyklus, dann verzögerte sich die Regel durchschnittlich um zwei Tage.

Doch die leichte Veränderung des Zyklus ist klinisch nicht signifikant. Denn laut der Fachgesellschaft International Federation of Gynecology and Obstetrics sind Verzögerungen von weniger als acht Tagen völlig normal. Die Länge des Zyklus einer Frau kann sich nämlich auch im Laufe des Lebens durch eine Vielzahl an Faktoren verändern.