Nach Angaben der iranischen Oppositionsgruppe The National Council of Resistance of Iran (NCR) vertuscht die Regierung in Teheran das wahre Ausmaß der Coronavirus-Epidemie im Land. Anstatt der offiziellen 2.200 Toten seien bereits 11.500 Iraner an einer Cotronavirus-Infektion gestorben.

Das NCR stützt sich eigenen Angaben zufolge auf ein weitreichendes Netz von Informanten in den Gemeinden und im medizinischen Personal. Ziel der Regierung in Teheran sei es, das eigene Missmanagement zu verbergen und so einen befürchteten Aufstand zu verhindern.

Teheran mit meisten Coronavirus-Todesopfern

Alleine in Teheran gebe es danach bereits 1.700 Todesopfer, in Isfahan 1.360 und 1.300 in Ghom. Pro Tag würden sechzig bis siebzig Menschen allein in Ghom sterben, so der Sprecher der Gruppe, Mohammad Mohadessin. Auf dem zentralen Friedhof der Hauptstadt, Behesht-e Zahra, wurden nach Recherchen des NCR bis zum 18. März allein 1.250 Opfer begraben.

Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen. Der NCR mit Sitz in Paris und Albanien gilt als Neuauflage der Mujahedin-e-Khalq, die von den USA bis 2012 auf der Liste terroristischer Vereinigungen geführt wurde. Allerdings hat sie seit fast zwei Jahrzehnten keine Gewaltakte mehr verübt.

Recherchen des deutschen Magazins SPIEGEL und anderen Medien legen zumindest nahe, dass die tatsächlichen Zahlen der Todesopfer deutlich über den Angaben der Regierung in Teheran liegen.