Bei der Tour De France verursachte eine unvorsichtige Frau mit einem Karton-Schild eine Massenkarambolage. Seitdem suchte die französische Polizei nach ihr. Jetzt wurde die mutmaßliche Täterin verhaftet.

Der Frau könnte nun sogar eine Gefängnisstrafe drohen.

Massensturz bei Tour De France wegen Frau mit Schild

Auf der ersten Etappe der Tour De France in Brest ereignete sich ein verheerender Unfall. Denn der deutsche Rad-Profi Tony Martin knallte mit voller Geschwindigkeit gegen ein Karton-Schild, das eine Frau zum Anfeuern auf die Straße hielt. Dabei löste der 36-Jährige eine regelrechte Massenkarambolage aus. Insgesamt stürzten dabei 61 Radfahrer, 21 von ihnen wurden verletzt. Einer von ihnen sogar so schwer, dass er bei der zweiten Etappe nicht mitfahren konnte.

Seit diesem Vorfall suchte die französische Polizei nach der Frau mit Schild. Laut dem französischen Radiosender Info RTL hätten sich noch am selben Tag Augenzeugen bei der Polizei gemeldet. Diese Aussage führten schlussendlich am Mittwoch (30. Juni) zur Verhaftung der mutmaßlichen Täterin. Der Radfahrer Tony Martin, der als Erster gegen das Karton-Schild gefahren ist und deshalb stürzte, äußerte sich gegenüber der Bild-Zeitung zu der Verhaftung. „Ich finde es eine Schande, dass sie erst gesucht werden musste und nicht vor Ort blieb, sich nach uns erkundigte und uns half und sich selbst bei der Polizei meldete. Ich hoffe, dass die Aktion für sie Konsequenzen hat. Das hat nichts mit Rache zu tun. Sie hat ihren Kopf nicht eingeschaltet, aber das kann keine Entschuldigung sein“, sagte der 36-Jährige.

Saftige Strafen drohen

Seit Mittwoch (30. Juni) sitzt die Frau in Landerneau in Gewahrsam. Ersten Informationen zufolge, wie französische Medien berichten, soll die 31-jährige Frau aus der Region Finistére stammen und bisher nicht auffällig geworden sein. Die Organisatoren der Tour de France hatten sie angezeigt. Ein Sprecher der Organisatoren äußerte sich gegenüber der Zeitung Le Figaro zu der Anzeige. „Die Zuschauerin bekam Angst und ist deshalb geflohen. Das war nicht absichtlich, es war einfach unaufmerksam. Sie wollte den Fahrern nicht schaden„, sagte der Sprecher, Allerdings wurde sie dennoch angezeigt, „damit die Fahrer und die Teams, insbesondere die ausländischen Teams, rechtlichen Beistand haben“.

Sollte es zu einer Verurteilung kommen, drohen der Frau 15.000 Euro Strafe und bis zu einem Jahr Gefängnis. Allerdings könnte ihr noch eine höhere Geldstrafe drohen. Denn die Teams haben die Möglichkeit, Schadenersatzansprüche gegen die Frau geltend zu machen. Dabei geht es um die verletzten Fahrer, die wochenlang ausfallen und sogar die Tour de France nach dem Sturz abbrechen mussten.