Die 80. Golden Globes gingen gestern in Hollywood über die Bühne. Steven Spielberg, Cate Blanchett und Austin Butler zählen zu den großen Gewinner:innen des Abends. Doch auch Moderator Jerrod Carmichael sorgt gleich zum Auftakt der Verleihung für Aufsehen.

Denn er kritisiert in seiner Eröffnungsrede die Veranstalter.

Golden Globes: Vorwürfe wegen Rassismus und Sexismus

Die 80. Golden Globes gingen gestern Abend (Ortszeit) in Hollywood über die Bühne –  in diesem Jahr wieder mit einer großen Show. Im vergangenen Jahr waren die Golden Globes wegen fehlender Diversität, Sexismusvorwürfe sowie finanzielle Ungereimtheiten bei Mitgliedern des Verbands in Kritik geraten. Viele Schauspieler:innen boykottierten daher die Veranstaltung.

Die letztjährigen Awards fanden ganz ohne Glamour statt – keine Fernsehshow und kein roter Teppich. Die Namen der Gewinner:innen wurden lediglich online bekannt gegeben. Im Rahmen einer Umstrukturierung ist der Pool von Globe-Juror:innen nun aber vergrößert und vielfältiger geworden. Unter den inzwischen 96 Mitgliedern sind nun sechs Schwarze, abstimmen durften zudem 103 Nicht-Mitglieder.

Moderator rechnet mit Veranstalter ab

Dennoch ließ Jerrod Carmichael, der die diesjährigen Golden Globes moderierte, es sich nicht nehmen, den vorjährigen Skandal anzusprechen. Er spielt gleich in seiner Begrüßungsrede auf die Rassismusvorwürfe gegen die Organisatoren der Golden Globes an. „Ich werde euch sagen, warum ich hier bin. Ich bin hier, weil ich schwarz bin“, sagte der Comedian in der Nacht auf Mittwoch.

„Ich werde nicht sagen, dass sie eine rassistische Organisation waren“, so der Moderator weiter. „Aber sie hatten kein einziges schwarzes Mitglied, bis George Floyd starb. Also macht mit dieser Information, was ihr wollt.“ Der Moderator lehnte es ab, sich vor der Verleihungszeremonie mit HFPA-Präsidentin Helen Hoehne zu treffen. Er habe den Job nur wegen des Geldes angenommen und um die Film- und Fernsehindustrie zu ehren, so der Comedian.

Das sind die großen Gewinner:innen des Abends

Der wohl größte Abräumer des Abends ist US-Regisseur Steven Spielberg. Er wurde für seinen Film „The Fabelmans“ in der Katergorie „Bestes Filmdrama“ ausgezeichnet. Spielberg setzte sich dabei gegen James Camerons „Avatar: The Way of Water“, „Elvis“, „Tár“ und „Top Gun: Maverick“ durch. Der 76-jährige Regisseur holte mit seinem autobiografischen Film über seine Kindheit und Jugend auch den Regie-Globe.

Der irische Schauspieler Colin Farrell bekam den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie für seine Rolle in der Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“. Als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie wurde Michelle Yeoh ausgezeichnet. Die 60-Jährige in Malaysia geborene Schauspielerin überzeugte mit ihrer Rolle in der Science-Fiction-Komödie „Everything Everywhere All at Once“.

Austin Butler wurde als bester Drama-Darsteller für seine Hauptrolle als „Elvis“ in dem Biopic von Baz Luhrmann geehrt. Cate Blanchett erhielt den Golden Globe als beste Drama-Darstellerin mit ihrer Hauptrolle in dem Film „Tár“.

„House of the Dragon“ als beste Serie ausgezeichnet

Die Serienpreise bringen viele Favoritensiege, aber auch einige Überraschungen. Die Eat-the-Rich-Serie „The White Lotus“ ist beste Minserie, Jennifer Coolidge erhielt dafür einen Award als beste Nebendarstellerin. Den Preis für die beste Dramaserie bekam der „Game of Thrones“-Ableger „House of the Dragon“. Zendaya wurde für die Jugendserie „Euphoria“ als beste Darstellerin einer Dramaserie ausgezeichnet. Bester Haupdarsteller in einer Mini-Serie ist Evan Peters für seinen Auftritt in der Netflix-Serie “Dahmer”, in der er einen Serienmörder spielt. Leer hingegen gingen überraschenderweise die Serien „Wednesday“ und „The Crown“ aus.