Für ganz Belgien und Island sowie einzelne Regionen in neun weiteren europäischen Ländern gilt für deutsche Staatsbürger ab jetzt eine Reisewarnung. Gleichzeitig hob das Auswärtige Amt in Deutschland die Warnung vor Reisen außerhalb Europas auf.

Die Einstufung als Risikogebiet und die anschließende Reisewarnung erfolgen, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt.

Deutschland aktualisiert Liste an Risikogebieten

Das Robert Koch-Institut aktualisierte seine Risikoliste am 30. September entsprechend und nahm mit Wales und Nordirland erstmals auch Teile Großbritanniens auf. In Frankreich kamen die Regionen Pays de la Loire und Burgund hinzu. Damit ist im größten Nachbarland Deutschlands nur noch die einst besonders stark von der Pandemie betroffene Grenzregion Grand Est von der Einstufung als Risikogebiet ausgenommen. Zudem sind nun auch ganz Belgien und Island Risikogebiete. Erstmals nahm die deutsche Regierung außerdem Gebiete in den beiden baltischen Staaten Litauen und Estland auf die Risikoliste. Außerdem kamen Regionen in Irland, Kroatien, Slowenien, Ungarn und Rumänien hinzu.

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland stieg zuletzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage die Schwelle von 2.500. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2.503 neue Infektionen. Das gab das Robert-Koch-Institut bekannt.

Auswärtiges Amt hebt Warnung für Länder außerhalb Europas auf

Das Auswärtige Amt in Deutschland hat unterdessen seine globale Reisewarnung für Länder außerhalb Europas wegen der Coronavirus-Pandemie in der Nacht auf den 1. Oktober aufgehoben. Das Amt kehrt damit zu seiner früheren Praxis zurück, wieder jedes Land differenziert zu bewerten – auch mit Blick auf die Corona-Lage. Reisewarnungen im Zusammenhang mit der Pandemie sollen künftig nur noch für Risikogebiete gelten. Zu diesen zählen allerdings noch immer die meisten Länder der Welt. Andere Staaten wiederum haben die Epidemie zwar unter Kontrolle, sie haben jedoch die Einreise für Deutsche und andere Ausländer aus Furcht vor der Ausbreitung des Coronavirus beschränkt. Zu diesen Ländern zählen etwa Australien, Japan oder Kanada. Das Auswärtige Amt rät von touristischen Reisen in diese Staaten nun wegen der Einreisebeschränkungen ab.

Das Auswärtige Amt hatte wegen der Pandemie im März eine weltweite Reisewarnung ausgesprochen und Hunderttausende deutsche Urlauber bei der Heimkehr nach Deutschland unterstützt. Im Juni wurden dann zunächst die europäischen Staaten von der weltweiten Warnung ausgenommen. Für die meisten Reisenden dürfte sich jedoch auch mit der neuen Regelung ab Oktober wenig ändern: Ein- und Ausreisen ohne Corona-Beschränkungen sind danach weiter nur in Teilen Europas sowie Georgien möglich. 

Quelle: Reuters