Tierschutz spielt bei der Herstellung des italienischen Exportschlagers Büffelmozzarella nicht immer eine Rolle – in vielen Betrieben leben die Tiere unter schrecklichen Bedingungen.

Büffelmozzarella zählt zu den bekanntesten Spezialitäten Italiens – der „Mozzarella di Bufala“ wird überwiegend im Süden des Landes hergestellt und ist auf der ganzen Welt beliebt. Jährlich werden Schätzungen zufolge rund 50 Millionen Kilogramm davon hergestellt, es ist also ein echter Exportschlager. Doch es gibt eine dunkle Seite des Mozzarellas, über die die Produzenten und die Exportwirtschaft Italiens nicht so gerne sprechen: Für das schmackhafte Gericht werden Jahr für Jahr tausende Kälber getötet und auch die Haltung in vielen Betrieben ist alles andere als artgerecht. 

Männliche Tiere verhungern

Damit die Büffel die Milch geben, aus der dann der Käse hergestellt wird, müssen sie jährlich ein Junges gebären. Allerdings können nur die weiblichen Tiere von den Produzenten für die Milchherstellung verwendet werden – die männlichen Kälber sind für sie nutzlos. Daher werden Tausende einfach getötet, ohne, dass ihr Fleisch verwendet wird. Besonders schlimm: Wie die deutsche Zeit berichtet, werden die Tiere bisweilen einfach dem Hungertod überlassen – ein schreckliches Schicksal für die Büffel. Eine Lösung wäre, auch das schmackhafte Fleisch zu verwenden, dann würden die männlichen Kälber nicht einfach getötet werden. Doch nur ein geringer Anteil der Betriebe nutzt Milch und Fleisch der Tiere.

Wie die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ außerdem berichtet, ist die Haltung in vielen Betrieben in Süditalien grausam: Die Tiere haben oft keinen Auslauf und keinen Zugang zu frischem Wasser; außerdem leiden sie unter der Hitze. Seit einer ähnlichen Aufdeckerkampagne 2014 wurden zwar die Kontrollen verschärft – aber in einem viel zu geringen Ausmaß. Noch immer geht es vor allem darum, möglichst viel Profit bei wenig Aufwand zu erzielen.

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Was können Konsumenten tun?

Das Problem für Konsumenten: Ob der Büffelmozzarella aus einem Betrieb kommt, in dem die Tiere gut gehalten und keine Kälber getötet werden, ist nicht leicht ersichtlich. Bei einigen Produkten gibt es allerdings Hinweise, dass der Tierschutz bei der Herstellung beachtet wird.