Weil es in mehreren Zuchtfarmen Coronavirus-Ausbrüche gab, wollen die Niederlande nun bis zu zehntausend Nerze töten. Tierschützer sind dagegen.

Bereits am Samstag (6. Juni) habe die Tötung von mehr als 1.500 Tieren in einer Zuchteinrichtung im Süden des Landes begonnen. Das erklärte Frederique Hermie, Sprecherin der Behörde für Lebensmittel- und Veterinärsicherheit, der Nachrichtenagentur AFP.

Niederlande wollen 10.000 Nerze töten

Weil sich Mitarbeiter von Nerzfarmen offenbar mit dem Coronavirus infiziert haben, haben die Behörden in den Niederlanden nun mit der Tötung von tausenden Nerzen aus Tierfarmen begonnen. Tierschützer wollen dagegen vorgehen. Zwei Tierrechtsgruppen sind am Donnerstag vor Gericht gegangen, um die Maßnahme zu verhindern. Ihre Klage wurde allerdings abgelehnt. Das niederländische Landwirtschaftsministerium hatte am Mittwoch angekündigt, „mehr als 10.000 Nerze“ in jenen Zuchtfarmen zu töten, wo Corona-Fälle aufgetreten waren, um eine weitere Virusausbreitung zu verhindern. Die Tiere tötet man laut Frederique Hermie mit Kohlenmonoxid.

Bereits im Mai hatten die Behörden angegeben, dass zwei an COVID-19 erkrankte Mitarbeiter der Nerzfarmen sich „sehr wahrscheinlich“ bei den Tieren angesteckt hatten. Laut der Weltgesundheitsbehörde WHO könnte es sich um die ersten bekannten Fälle einer Übertragung des Virus von Tier zu Mensch handeln.

Nerzzucht ab 2024 verboten

Die Zucht von Nerzen wegen ihres Fells ist in den Niederlanden sehr umstritten. Das oberste Gericht des Landes hatte 2016 zudem entschieden, die Nerzzucht ab dem Jahr 2024 zu verbieten.