Immer wieder werden Hunde als die besten Freunde des Menschen gefeiert. Doch in einem Land der Welt wird der Besitz von Hunden jetzt immer weiter erschwert; der Besitz von Haustieren soll hier demnächst immer weiter kriminalisiert werden.

Denn hier sind Bello, Fluffy und Balu nicht willkommen.

Teheran verhaftet Hundebesitzer*innen

Haustiere bereichern unser Leben. Sie sind immer bereit, mit uns zu kuscheln, machen unser Zuhause belebter und sind allgemein perfekte treue Begleiter. Studien zeigen sogar, dass Haustiere unser Gedächtnis stärken. Wer mit einem Haustier im Bett schläft, schläft besser und eine Studie weist sogar daraufhin, dass Hundebesitzer länger leben.

Es sind Vorteile, die der Regierung im iranischen Teheran wohl egal sind. Denn in der Hauptstadt des Landes wird Haustierhaltung immer mehr beschränkt. Die „BBC“ berichtet etwa davon, dass es kürzlich zu zahlreichen Verhaftungen von Hundebesitzer*innen und der Beschlagnahmung ihrer Tiere kam. Einer der Gründe: Spaziergänge mit Hunden sind in der Stadt verboten. Wer einen Hund in einen Park mitnimmt, begeht etwa eine Straftat. Der Grund: es sei eine Maßnahme zum „Schutz der öffentlichen Sicherheit“, heißt es seitens der Stadt.

Doch viele Menschen in der Stadt sehen dahinter eine deutlich radikalere Einstellung der Regierung. „Die Polizei verhaftet Menschen, die mit ihren Hunden spazieren gehen oder sie sogar im Auto mitführen, weil sie dies als Symbol der Verwestlichung ansehen“, schildert Dr. Ashkan Shemirani, ein Teheraner Tierarzt, gegenüber der „BBC“.

Denn in der islamischen Tradition gelten Hunde als unrein. Seit der Islamischen Revolution 1979 sei das ein Gedanke, der zunehmend Platz in der Regierung findet. Die derzeitigen Verbote und Maßnahmen seien also nicht neu, sondern das Ergebnis einer immer stärker werdenden Einschränkung der Rechte von Haustierbesitzer*innen.

Weitere Maßnahmen gegen Haustiere in Arbeit

Der Arzt betont, dass seine Klient*innen ihm bereits von den Maßnahmen für Hunde und ihren Besitzer*innen erzählt hätten. Denn die Hunde, die beschlagnahmt werden, sollen angeblich in einem eigens eröffnetem Gefängnis untergebracht werden.

„Die Tiere wurden tagelang auf offenem Gelände ohne angemessenes Futter und Wasser gehalten, während die Hundebesitzer alle möglichen rechtlichen Probleme bekamen“, schildert der Arzt. „Wir haben eine Menge Horrorgeschichten von diesem Ort gehört.“

Doch Experten befürchten, dass es nicht nur bei der Beschlagnahmung und Bestrafung von Hunden und ihren Besitzer*innen bleibt. Denn derzeit arbeite das iranische Parlament an einem weiteren Gesetz, dass die Öffentlichkeit vor Tieren schützen soll. Darin würde der Besitz von Haustieren drastisch eingeschränkt werden. Wie die BBC berichtet, müssten Haustierbesitzer*innen dann einen Antrag auf Genehmigung stellen, bevor sie ein Haustier halten dürften.

Dieser Antrag würde dann von einem speziellen Ausschuss geprüft werden. Wer sich der Regelung widersetzt und ohne Genehmigung Haustiere hält, in das Land bringt oder verkauft, muss außerdem mit einer Mindeststrafe von knapp 800 Euro rechnen. Betroffen sind davon dann nicht nur Hund und Katz, sondern auch Kleintiere wie Schildkröten oder Kaninchen.