In den ersten drei Quartalen 2019 haben 860 homosexuelle Paare die seit Jahresbeginn geltende „Ehe für alle“ genutzt. Am 31. Dezember 2018 hob der Verfassungsgerichtshof die gesetzliche Regelung auf, nach der es für gleichgeschlechtliche Partner verboten war zu heiraten.

Die Statistik Austria hat nun erste Zahlen veröffentlicht. Seit dem Höchstgerichtsurteil steht umgekehrt die eingetragene Partnerschaft auch heterosexuellen Paaren offen. 

„Ehe für alle“: Erste Bilanz

In Österreich haben insgesamt 37.761 Paare geheiratet. 848 heterosexuelle Paare haben die für sie neue Möglichkeit der „eingetragenen Partnerschaft“ genutzt. 110 homosexuelle Paare haben sich außerdem verpartnert. Zum ersten Mal in Österreich hatten homosexuelle Partner allerdings die Möglichkeit der Eheschließungen. Immerhin 860 Paare nutzten dies und gaben sich das Ja-Wort. Dabei waren 162 Eheschließungen Umwandlungen von eingetragenen Partnerschafen hin zur Ehe. Vor der Gesetzesänderung Anfang 2019 konnten sich schwule Pärchen nämlich lediglich verpartnern lassen. Heiraten durften sie nicht.

Der Gerichtshof hatte aber Ende 2017 den Weg für die „Ehe für alle“ freigemacht. Begründet hatte man diesen Schritt mit dem Diskriminierungsverbot des Gleichheitsgrundsatzes. Zuvor war der Versuch, die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, im Parlament am Widerstand von ÖVP und FPÖ gescheitert. Österreich galt in Bezug auf die gleichgeschlechtliche Ehe lange Zeit als Schlusslicht in West- und Mitteleuropa.