In Österreich ist der 15. Februar der sogenannte Equal Pay Day. Das heißt, bis zum heutigen Tag haben Frauen quasi gratis gearbeitet, wenn man ihr Gehalt mit dem der männlichen Kollegen vergleicht. International gibt es unterschiedliche Ansätze, diese Gehaltsschere auszugleichen.

In der Schweiz gibt es dafür etwa schon ganz konkrete Pläne!

46 Tage kostenlose Arbeit

46 Tage sind bisher im Jahr 2022 vergangen. Tage, an denen Frauen quasi umsonst gearbeitet haben. Denn noch immer gibt es bei den Gehältern große Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Der dadurch entstehende Equal Pay Day wird auf auf Basis der nationalen Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen berechnet, also dem sogenannten National Gender Pay Gap. Diese Differenz (in Prozent) wird dann von den 365 Tagen des Jahres abgezogen. Das Ergebnis ist die Anzahl der Tage, an denen Frauenarbeit nicht bezahlt wird. In Österreich liegt dieser Unterschied aktuell bei 12,7 Prozent.

Zwar gibt es in den vergangenen Jahren zunehmend Verbesserungen im Bereich der gleichberechtigten Bezahlung, die Unterschiede sind aber immer noch stark spürbar. In Österreich versucht man seit 2014, durch eine verpflichtende Einkommenstransparenz für Unternehmen für mehr Gleichberechtigung zu sorgen. Wie aktuelle Studien zeigen, blieb der erhoffte Erfolg dadurch jedoch bisher aus.

So stellt eine neue Studie im „American Economic Journal: Economic Policy“ etwa fest, dass diese Maßnahme bisher keine großen Errungenschaften erzielen konnte. „Es war überraschend, dass wir überhaupt nichts gefunden haben“, sagte der österreichische Studienautor Andreas Gulyas gegenüber dem ORF.

Equal Pay Day: Schweiz arbeitet an Vergünstigungen für Frauen

In der Schweiz – wo der Equal Pay Day am 20. Februar 2022 stattfindet – bemüht sich die Regierung währenddessen um andere Möglichkeiten, die Gehaltsschere auszugleichen. Statt Gehaltstransparenz will die Regierung nämlich Vergünstigungen für Frauen erwirken.

Konkret hat das Genfer Stadtparlament diese Woche beschlossen, dass Frauen im öffentlichen Leben künftig finanzielle Vorteile erhalten sollen. Alle Stadtbewohnerinnen erhalten deshalb eine Karte, mit der sie in allen städtischen Betrieben und Einrichtungen günstigeren Eintritt erhalten. Das bedeutet, dass sie in Freibädern, Theatern und Museen mit der Karte einen Rabatt in Höhe von 20 Prozent erhalten. „Es ist eine symbolische Maßnahme“, sagt Brigitte Studer, die im Stadtparlament sitzt. „So machen wir die Lohnungleichheit sichtbar.“

Während Gegner der Regelung hier eine klare Diskriminierung und einen Verfassungsverstoß verorten, betont die Parlamentarierin, dass auch eine Lohngleichheit Inhalt der Verfassung sei. Und diese ist trotz anhaltender Bemühungen und gesetzlichen Verpflichtungen für große Unternehmen bis heute noch keine Realität.