Der 3. August 2022 markiert in diesem Jahr den Equal Pension Day in Österreich. Bedeutet: An diesem Tag haben Männer bereits so viel Pension erhalten, wie Frauen bis zum Jahresende. In diesem Jahr sind es satte 680 Euro, die Frauen hier entgehen. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch eine minimale Besserung zu spüren.

Denn der Equal Pension Day hat sich um zwei Tage nach hinten verschoben.

Equal Pension Day: Frauen in Österreich erhalten um 680 Euro weniger

So wie der Equal Pay Day, ist mittlerweile auch der Equal Pension Day in aller Munde. Denn dieser Tag zeigt den erschreckenden Unterschied zwischen der Summe auf, die Männern und Frauen jährlich als Pension ausgezahlt wird. Zum Vergleich: Männer erhalten im Schnitt etwa 1.840 Euro Pension pro Monat, Frauen nur 1.160 Euro. Der Unterschied beträgt somit ganze 680 Euro. Somit haben Männer diesmal am 3. August bereits so viel Pension erhalten, wie Frauen bis zum Jahresende. Je später im Jahr der Tag angesetzt ist, desto geringer ist auch der Unterschied.

Gegenüber 2021 gibt es allerdings eine leichte Besserung – um zwei Tage. Doch der Unterschied beträgt immer noch 41,1 Prozent. Im Jahr 2022 eindeutig zu viel! Noch erschreckender ist der Fakt, dass sich die Zahl seit der ersten Erhebung 2015 kaum verändert hat. Lediglich acht Tage ist der Equal Pension Day nach hinten gewandert. Das führt häufig auch dazu, dass Frauen viel öfter von Altersarmut betroffen sind, als Männer. Auch innerhalb Österreichs gibt es große Unterschiede. So konnte Wien das Ergebnis innerhalb von sieben Jahren um etwa drei Wochen verbessern. Tirol hingegen nur um drei Tage.

Woran liegt die große Kluft?

Für die Pensionslücke gibt es mehrere Gründe. So haben Frauen im Schnitt zehn Beitragsjahre weniger als Männer. Das niedrigere Erwerbseinkommen von Frauen liege unter anderem daran, dass sie einen Großteil der unbezahlten Arbeit, wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege von Angehörigen leisten und häufiger einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen.

Unzählige Stimmen aus der Politik fordern jetzt einmal mehr Veränderung. ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schumann etwa möchte eine bessere und längere Anrechnung der Kindererziehungszeiten sowie einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für jedes Kind ab dem 1. Geburtstag.

Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger fordert das Aufbrechen der geschlechtsspezifischen Rollenbilder bei der Berufswahl. Laut Weninger sollen Männer die Hälfte der unbezahlten Arbeit übernehmen. „Männer müssen ihren Teil der Verantwortung übernehmen, sei es in der Kindererziehung, im Haushalt oder wenn ältere Angehörige gepflegt werden müssen“, so der Politiker.