Intimität nach der Schwangerschaft: Ein Thema, dessen Tabuisierung den Leidensdruck von Paaren, die Probleme damit haben, enorm erhöht. Eine neue Studie hat nun untersucht, wie unterschiedlich Frauen den Geschlechtsverkehr nach der Geburt wahrnehmen. Problematisch scheint hier vor allem der Druck von außen, denn viele Paare glauben, nach einer bestimmten allgemeingültigen „Schonungsfrist“ müsste im Schlafzimmer automatisch alles beim Alten sein.

Sex nach der Geburt – es gibt kein Allgemeinrezept

Die Studie, die im Journal für Kultur, Gesundheit und Sexualität veröffentlicht wurde, hat in Interview mit 70 Frauen im Alter von 19 bis 78 Jahren Erfahrungswerte ermittelt, die zeigen sollen, wie unterschiedlich das Sexualverhalten von verschiedenen Paaren nach der Geburt eines Kindes ist. Frauen, die weniger Lust auf sexuelle Aktivität hatten, gaben als Gründe Stress, Müdigkeit und natürlich das Neugeborene an, das es nun zu umsorgen galt. Andere Frauen sagten, bereits vor der empfohlenen Schonfrist der Ärzte zu ihrem Sexualleben zurückgekehrt zu sein, weil sie und ihr Partner den Wunsch eben schon früher verspürten. Allgemein wurde den meisten Befragten von ihren behandelnden Ärzten geraten, bis sechs Wochen nach der Geburt mit dem Sex zu warten. Ein allgemeingültiges Rezept für alle Frauen gibt es aber nicht. Abhängig von Ablauf der Geburt sowie dem Körpergefühl und anderen Faktoren, sollte jede Frau selbst entscheiden, wann sie wieder Lust hat. Hier gilt also das individuelle Empfinden und „normal“ gibt es nicht.