Am 1. August ist Equal Pension Day. Das ist der Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende. Erschreckend: Als Frau bekommt man auch im Jahr 2021 noch fast 42 Prozent weniger.

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich Wien und das Burgenland um drei Tage verbessert, alle anderen Länder nur um einen Tag.

Frauen bekommen durchschnittlich um 851 Euro weniger im Monat

Es ist ein Problem, das in der österreichischen Politik offenbar nicht mit genug Druck in Angriff genommen wird. Frauen bekommen durchschnittlich um 851 Euro im Monat weniger Pension als Männer, das entspricht einer Differenz von 41,58 Prozent. Und das Schockierende: Die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern hat sich auch in den vergangenen Jahren kaum verändert.

Am 1.8. ist Equal Pension Day

Das veranschaulicht ganz deutlich der Equal Pension Day. Dieser ist heuer am 1. August. Dieser Tag ist 2015 von der Statistikabteilung der Stadt Wien ins Leben gerufen worden und berechnet jährlich den Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Ende des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Equal Pension Day um einen Tag nach hinten verschoben und somit also „verbessert“. Zu Beginn der Auswertungen im Jahr 2015 fand dieser Tag noch sechs Tage früher statt.

Hauptgrund ist die Lohnschere

Für die Pensionslücke machen die Autoren der Untersuchung mehrere Gründe aus. So haben Frauen im Schnitt zehn Beitragsjahre weniger als Männer, größtenteils verursacht durch betreuungsbedingte Erwerbsunterbrechungen. Denn wird eine Familie gegründet, steckt immer noch zuallererst die Partnerin zurück. Laut APA ist bei Müttern die Teilzeitbeschäftigung immer noch die dominierende Form: Frauen zwischen 25 und 49 Jahren mit Kindern unter 15 Jahren arbeiten bis zu 74,3 Prozent in Teilzeit, Männer mit gleichaltrigen Kindern hingegen nur zu 5,6 Prozent. Außerdem erhöhen Männer in der Regel ihre Arbeitszeit nach der Geburt eines Kindes. Aber auch, dass so viele Frauen in schlechter bezahlten Branchen arbeiten, ist ebenso Teil des Problems.

Die Politik liefert teils gute Ideen, wie sich die Kluft verringern lässt. So fordern einige Parteien eine bessere Bewertung der Kindererziehungszeiten, andere plädieren auf ein automatisches Pensionssplitting. Wir finden: Richtiger Ansatz, aber auf diesem Gebiet passiert immer noch viel zu wenig. Das muss sich endlich ändern!