Ab in den Urlaub. Im Juli hat die Hauptreisesaison begonnen. Insgesamt 19,6 Millionen Mal verreisten die Österreicher laut Statistik Austria im Vorjahr. Neben schönen Erinnerungen nehmen viele aber auch ungeliebte „Souvenirs“, wie einen Sonnenbrand oder Zeckenbiss mit nachhause. Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber erklärt, was in solchen Fällen zu tun ist.

Hilfreiche Hausmittel gegen Sonnenbrand

Leichte Sonnenbrände kann man einfach selbst behandeln. „Feuchte Tücher kühlen die betroffenen Stellen und lindern die Schmerzen. Auch Hausmittel wie Milch- oder Topfenwickel helfen. Darüber hinaus sollte man auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten!“, empfiehlt Dr. Schreiber, zusätzlich zu feuchtigkeitsspendenden Lotionen. Eltern sollten besonders achtsam sein, da Kinderhaut empfindlicher ist: „Sonnenbrände bei Babys und Kleinkindern sollten auf jeden Fall von einem Arzt untersucht werden, unabhängig vom Schweregrad.“ Das gilt auch für Erwachsene, wenn Blasen auftreten.

Der Chefarzt räumt mit einem gängigen Mythos auf: „Der Gang ins Solarium schützt nicht vor Sonnenbränden. Am besten die Sonne in den Mittagsstunden meiden, sich Schatten suchen und mehrmals täglich Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen.“

Erste Hilfe bei Sonnenstich

Urlauber verbringen viel Zeit in der prallen Sonne, das kann zu einem Sonnenstich führen. Typische Anzeichen sind Kopfweh, ein steifer Nacken, Übelkeit und Erbrechen. „Bei diesen Warnsignalen muss sofort gehandelt werden. Betroffene müssen in den kühlen Schatten gebracht werden. Wichtig ist, den Kopf und Oberkörper der Person erhöht zu lagern. Zur Kühlung feuchte Tücher auf Stirn und Oberkörper legen. Wenn nach kurzer Zeit keine Besserung eintritt, muss die Rettung gerufen werden“, so Dr. Schreiber. Eine Kopfbedeckung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr helfen, dass es erst gar nicht so weit kommt. Besonderen Schutz brauchen kleine Kinder, da ihr Schädelknochen dünner ist als der von Erwachsenen sowie Menschen mit Glatze.

Achtung: Quallen

Vorsicht ist auch vor Quallen geboten. „Bei Quallenkontakt sollte man das Wasser sofort verlassen und ruhig bleiben“, so Dr. Schreiber. Oft bleiben noch Nesselkapseln auf der Haut. Am besten wäscht man die verletzte Stelle ab. Um die Quallenreste vollständig zu entfernen, kann die betroffene Stelle mit Sand bestreut und wenn dieser getrocknet ist, mit einem festen Gegenstand – wie zum Beispiel einer Plastikkarte, wie sie die meisten in der Geldbörse haben – vorsichtig abgeschabt werden. Verletzte sollten sich am besten sofort an Rettungsschwimmer wenden, die es an vielen Stränden gibt. „Bei starken Schmerzen, Unwohlsein oder Erbrechen einen Arzt rufen“, so Dr. Schreiber.

Zecke samt Kopf entfernen

Wenn eine Zecke zubeißt und nicht mehr loslässt: raus damit. Die kleinen Krabbler können die Viruserkrankung FSME und Borreliose übertragen. „Am besten ist es, die Zecke vorsichtig mit einer Pinzette zu entfernen und dabei darauf zu achten, dass auch der Kopf samt Beißwerkzeugen entfernt wird“, sagt Dr. Schreiber. Bildet sich in Folge ein roter Kreis um die Bissstelle, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Ich packe in meinen Koffer: eine Reiseapotheke

Für einen entspannten Urlaub kann man bereits beim Packen vorsorgen. „Eine gut ausgestattete Reiseapotheke sollte wie Badehose und Sonnenbrille in keinem Koffer fehlen“, rät Dr. Schreiber. Mit ins Handgepäck sollten Medikamente, die man regelmäßig einnimmt. Um Spritzen und Allergiepens in den Flieger zu nehmen, brauchen Betroffene ein ärztliches Attest. Hier finden Sie eine Empfehlung für eine gut ausgerüstete Reiseapotheke. Auf jeden Fall enthalten sein sollten eine Grundausstattung an Medikamenten für gängige Reisekrankheiten, Erste-Hilfe-Material und individuelle Bedarfsmedikamente für wiederkehrende Krankheiten.