Infektionen mit dem „orientalischen Augenwurm“ bei Haustieren und Menschen sind in Europa nicht ungewöhnlich. Jetzt berichten Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien aber vom ersten Fall der Augenkrankheit bei einer österreichischen Katze. Aus diesem Grund raten sie sowohl Tier- als auch Humanmedizinern, im Falle von Bindehautentzündungen einen Befall mit dem Augenwurm  „Thelazia callipaeda“ in Betracht zu ziehen. Der Fadenwurm befällt den Bindehautsack und die Augengewebe von Haus- und Wildtieren, aber auch von Menschen. Übertragen wird er von speziellen Fruchtfliegen. Da er in der Vergangenheit anfangs vermehrt in Ländern des Fernen Ostens vorkam, hat der Wurm seinen Namen aufgrund seiner ursprünglichen Herkunft. Der erste europäische Fall wurde 1989 in Italien dokumentiert.

In Österreich gab es in der Vergangenheit einige wenige betroffene Hunde. Nun haben die Wissenschafter in einer im Fachjournal „Parasitology Research“ veröffentlichten Publikation den ersten Fall einer Infektion bei einer Katze aus Deutschlandsberg in der Steiermark dokumentiert. Es konnte – im Gegensatz du den vorhergehenden Fällen mit Hunden – ausgeschlossen werden, dass die Katzen sich im Ausland befanden und sich dort angesteckt haben könnten. Der Wurm konnte entfernt und die Katze weiter mit Medikamenten behandelt werden. Wie der Parasit nach Österreich kam, ist noch unklar.