Die Geschichte der 48-jährigen Lilian liest sich ein bisschen wie ein angsteinflößender Hollywood-Streifen: Eine Frau strandet alleine in der australischen Wildnis. Ohne Aussicht auf Hilfe, Handyempfang oder Möglichkeiten, jemanden zu alarmieren. Doch Lilians Geschichte nimmt Dank Wein ein Happy End.

Denn zum Glück hatte Lilian Proviant dabei.

Frau muss sich nur von Wein und Süßigkeiten ernähren

Survival Kits sind vielen wohl spätestens seit zahlreichen Zombie- und Apokalypsen-Filmen ein Begriff. Man will ja auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Da braucht es schon einmal Schlafsäcke, jede Menge Dosenessen und einen ausreichenden Wasservorrat. Nach der Geschichte der 48-jährigen Lilian fügen aber zumindest wir auch ein paar Lollies und Wein hinzu. Denn sie verdankt diesen Snacks vielleicht sogar ihr Leben.

Aber zurück zum Anfang. Eigentlich war Lilian auf Urlaub in der australischen Stadt Bright. Doch nachdem sie sich bei ihren Liebsten nicht mehr gemeldet hatte, meldeten diese sie am 30. April als vermisst. Die Behörden suchten deshalb nach der Frau, fanden sie aber lange Zeit nicht.

In der Zwischenzeit ist Lilian tatsächlich verschollen – und weiß selbst nicht so genau, wo. Denn eigentlich wollte sie einen kurzen Ausflug zu einem nahegelegenen Staudamm machen. Doch sie biegt falsch ab und landet in einer Sackgasse. Als sie versucht, das Auto hinauszumanövrieren, bleibt sie in einer schlammigen Straße stecken. Handyempfang gibt es hier keinen und Lilian weiß auch gar nicht, welche Richtung sie wieder nach Hause bringen würde. Zu Fuß gehen kommt für sie aus gesundheitlichen Gründen auch nicht infrage. Denn die nächstgelegene Stadt ist rund 64 Kilometer von ihrem Standort entfernt.

„Ich dachte, ich würde dort sterben.“

Ihr bleibt also eigentlich nur eines übrig: warten und hoffen, dass jemand bald vorbeikommt. Denn alles, was sie bei sich hat, sind ein paar Süßigkeiten und eine Flasche Wein, die eigentlich ein Geschenk für ihre Mutter sein sollte. Und eben diese Snacks halten die Frau laut Medienberichten fünf Tage lang am Leben. Und das, obwohl Lilian eigentlich keinen Alkohol trinkt.

Dann die große Erlösung: Nach fünf Tagen entdecken die Beamten Lilians Auto. Lilian kann also in Sicherheit gebracht werden. Wie groß die Freude war, als Lilian endlich Hilfe sah, zeigen Aufnahmen des Rettungshelikopters.

Gegenüber dem australischen Sender „Nine News“ betont die 48-Jährige, wie groß ihre Angst war. „Ich dachte, ich würde dort sterben.“ Am Tag vor ihrer Rettung hatte sie sogar schon einen Abschiedsbrief an ihre Familie geschrieben. Zurück in Sicherheit hatte sie dann übrigens nur zwei Wünsche: Wasser und eine Zigarette.