Der Fall der ermordeten Influencerin Gabby Petito, sorgt auch nach einem Jahr noch für Entsetzen. Jetzt verklagen die Eltern des Opfers die zuständige Polizei auf 50 Millionen Dollar.

Sie werfen den Ermittlern Fahrlässigkeit vor.

Ein Fall, der weltweit für Aufmerksam sorgte

Vor etwa 14 Monaten wurde bekannt, dass die US-Influencerin Gabby Petito spurlos verschwand. Ihr Freund Brian Laundrie kehrte nach einem zweimonatigen Roadtrip alleine nach Hause zurück. Dann fand man die Leiche der 22-Jährigen in einem Nationalpark in den USA. Nach einer Verstrickung aus Vorwürfen und Lügen flüchtete Laundrie, der damals bereits als dringend tatverdächtig galt, plötzlich. Kurze Zeit später fand man auch seine Überreste samt Notizbuch, in denen er den Mord an seiner Freundin gestand.

Für die Eltern des Opfers eine unerträgliche Zeit. Schließlich gab es bereits erste Vorboten, dass in der Beziehung zwischen Gabby und Brian etwas nicht stimmte. Ein Bodycam-Video, aufgenommen von Polizisten in Utah, beweist, dass Gaby sichtlich verängstigt war. Sie erzählte den Polizeibeamten damals, dass sie unter einer Zwangsstörung leide und es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe sie Brian geohrfeigt, der sie daraufhin gewaltsam im Gesicht gepackt habe.

Für die Polizisten offenbar keine allzu große Sache. Denn sie forderten das Paar lediglich auf, die Nacht getrennt voneinander zu verbringen. Keine zwei Wochen später war Gabby dann tot.

Eltern von Gabby Petito reichen Millionenklage ein

Das Bodycam-Video nahmen die Eltern der verstorbenen Gabby nun zum Anlass, um eine Klage in der Höhe von 50 Millionen Dollar einzureichen. Der Vorwurf: Die Ermittler sollen an diesem Tag fahrlässig gehandelt haben. „Gabby wäre heute noch am Leben, wenn die Polizei seinerzeit die Vorschriften zum Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt befolgt hätte“, so der Anwalt der Familie, James W. McConkie.

Laut Klage, hätten die zuständigen Beamten nach der körperlichen Auseinandersetzung Petitos Freund und nicht die 22-Jährige selbst als Opfer betrachtet. Dadurch sei sie auch nicht ausreichend geschützt gewesen. „Wir haben das Gefühl, dass wir für Gerechtigkeit sorgen müssen, weil sie an diesem Tag hätte geschützt werden können“, stellt Petitos Mutter klar. Mit der Klage in Höhe von 50 Millionen Dollar gehe es ihnen darum, zu verhindern, dass sich so etwas wiederhole.

Polizei weist Vorwürfe zurück

Die Polizei in Moab weist die Vorwürfe indes zurück. Der Tod der 22-jährigen Gabby sei eine schreckliche Tragödie gewesen. „Niemand konnte am 12. August die Tragödie vorhersehen, die sich Wochen später und Hunderte Meilen entfernt ereignen würde“, so die Mitteilung. Weiters heißt es, dass sich die Stadt vehement gegen die Klage wehren werde.