Die deutsche Turnerin Sarah Voss setzte bei der diesjährigen Turn-EM ein Zeichen gegen Sexualisierung. Die 21-Jährige trat beim Auftakt in Basel in einem Ganzkörper-Anzug an.

Eigentlich sind auf dem Turnpodium knappere Anzüge üblich.

Sarah Voss setzt bei Turn-EM Zeichen gegen Sexualisierung

Die 21-jährige deutsche Mehrkampf-Meisterin Sarah Voss trat bei der EM in der Qualifikation zu ihren Übungen am Schwebebalken und beim Sprung in einem glitzernden langbeinigen Gymnastikanzug in Schwarz-Rot an. Damit wollte sie ein Zeichen gegen Sexualisierung in dem Sport setzen. Denn üblich sind auf dem Turnpodium knappere Anzüge. „Wir wollen jungen Sportlerinnen aufzeigen, wie sie sich auch in einer anderen Bekleidungsform ästhetisch präsentieren können, ohne sich bei bestimmten Elementen unwohl zu fühlen“, erklärte Voss zudem.

Deutsche Sportlerinnen mit neuen Dresscode

Kritik an ihrer Aktion habe sie nicht wahrgenommen, sagte Voss. Die Sportlerin bekam sogar Zustimmung. „Bei den Schwedinnen zum Beispiel gingen die Daumen hoch“, erklärte sie. Ausgelöst durch den Skandal um den ehemaligen US-Mannschaftsarzt Larry Nassar, hatten junge Athletinnen in der jüngeren Vergangenheit immer öfter auf ein ungutes Gefühl in ihrer eher knappen Bekleidung hingewiesen.

Im Finale des Mehrkampfs wollen dann auch die Stuttgarterinnen Elisabeth Seitz und Kim Bui mit den selbstdesignten und handgeschneiderten langen Anzügen aufs Podium gehen. Vor Kurzem hatte Seitz kritisiert, dass immer wieder Fotos von ihr mit anzüglichen Motiven veröffentlicht werden. Ihre Wettkampferfahrung im langen Outfit sei positiv gewesen. Üblich sind beim Turnen eigentlich knappe, Badeanzug-ähnliche Anzüge.