Hollywoodstar Johnny Depp und seine Ex-Frau Amber Heard führen gerade einen Verleumdungsprozess gegeneinander. Jetzt hat der Schauspieler erstmals im Zeugenstand ausgesagt: „Ich habe in meinem Leben noch keine Frau geschlagen“.

Depp hat seine einstige Ehefrau auf 50 Millionen Dollar verklagt – sie ihn auf 100 Millionen Dollar.

Millionenschwerer Verleumdungsprozess wegen Gewaltvorwürfen

Im Jahr 2015 haben sich Johnny Depp und Amber Heard das Ja-Wort gegeben, nachdem sie sich am Filmset von „The Rum Diary“ kennengelernt haben. Doch lange hielt die Leidenschaft zwischen den beiden nicht an, denn nur 15 Monate später war alles schon wieder vorbei. Seitdem herrscht ein Rosenkrieg zwischen den beiden – immer wieder kommen scheinbar neue Details ans Licht.

2018 brachte eine Aussage von Amber Heard das Fass wohl zum Überlaufen. Gegenüber der Washington Post bezeichnete sie sich damals als Opfer von häuslicher Gewalt. Auch wenn sie zum damaligen Zeitpunkt den Namen ihres Ex-Mannes nicht erwähnt hat, war das für Johnny Depp Beweis genug, dass sie ihn mit diesen Vorwürfen meint.

Nachdem die Schauspieler diese Situation nicht im Privaten klären konnten, soll jetzt das Gericht eingreifen. Denn Johnny Depp klagt Heard auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz. Das ließ die 35-Jährige nicht auf sich sitzen und kontert mit einer Gegenklage: Sie verlang 100 Millionen Dollar von dem Hollywoodstar.

Johnny Depp: Vorwürfe sind „ruchlos und verstörend“

Im Zuge des Prozesses hat Johnny Depp nun erstmals im Zeugenstand persönlich ausgesagt. Er bestreitet hierbei jeglichen Vorwurf von Gewalt. „Es gab Streitereien und Dinge dieser Art, aber es ist nie so weit gekommen, dass ich Frau Heard irgendwie geschlagen hätte“, so Depp. „Ich habe in meinem Leben noch keine Frau geschlagen“, erklärt der 58-Jährige gegenüber der Richterin Penney Azcarate.

Die Vorwürfe seiner Ex-Frau seien „ruchlos und verstörend“, so der „Fluch der Karibik“-Star. Heards Aussagen würden auf „keiner Art von Wahrheit“ basieren und seien für ihn ein „totaler Schock“ gewesen. „Mein Ziel ist die Wahrheit“, stellt Johnny Depp vor Gericht klar.

Auf die Frage, aus welchem Grund er seine Ex-Frau auf Verleumdung verklagt, antwortete Depp: „Ich habe es als meine Verantwortung angesehen, nicht nur für mich einzutreten, sondern auch für meine Kinder.“ Denn diese hätten durch den öffentlichen Rosenkrieg eine „entsetzliche Sache“ über ihren Vater lesen müssen, die nicht wahr sei. „Es ist seltsam, wenn man an einem Tag sozusagen Aschenputtel ist und 0,6 Sekunden später Quasimodo“, ergänzt der Schauspieler.

Affäre mit Elon Musk und James Franco?

Die Liste der Vorwürfe, die sich Amber Heard und Johnny Depp gegenseitig machen, ist lang. Es geht um Gewalt, Alkohol, aggressives Verhalten und mögliche Affären. So wirft Depp seiner Ex-Frau vor, sie sei der „aggressive Teil“ ihrer Beziehung gewesen. Zudem sei er davon überzeugt, dass Heard Affären mit Tesla-Chef Elon Musk sowie Schauspieler James Franco gehabt haben soll. Beide sollen im Prozess noch in den Zeugenstand gerufen werden und ihre Sicht der Dinge schildern.

Heard hingegen beschuldigt ihren Ex-Mann, sie unter Einfluss von Alkohol und Drogen immer wieder angegriffen zu haben. „Manche Vorfälle waren so ernst, dass ich Angst hatte, er würde mich umbringen – entweder mit Absicht oder weil er die Kontrolle verloren hatte“, so die 35-Jährige in einem Gerichtsprozess, der 2020 stattfand. Damals verklagte Depp die britische Boulevardzeitung The Sun, da diese ihn als „Ehefrauenschläger“ bezeichnete.

Den Prozess gegen die Zeitung hat Johnny Depp damals verloren. Auch seine Karriere litt darunter – so musste er etwa seine Rolle als Grindelwald in der Fantasyfilmreihe „Phantastische Tierwesen“ aufgeben. Ob Depp in dem aktuellen Prozess gegen seine Ex-Frau bessere Karten hat, bleibt abzuwarten. Denn ein endgültiges Urteil wird es so schnell wohl nicht geben.