In den USA hat ein Mann 450.000 Dollar Schadenersatz bekommen, da seine Firma eine Geburtstagsparty für ihn organisierte, die er gar nicht wollte. Denn: Er erlitt eine Panikattacke und wurde anschließend gefeuert.

Der Mann leidet an einer Angststörung und fühlte sich von seinen Kollegen diskriminiert.

Gerichtsprozess wegen ungewollter Geburtstagsparty

In den USA kam es zu einem außergewöhnlichen Gerichtsprozess. Denn ein Mann verklagte seine ehemalige Firma auf Schadenersatz. Seine Kollegen haben eine Geburtstagsparty für ihn organisiert, über die er sich aber alles andere als freute. Denn der Mitarbeiter litt unter einer Angststörung. Eine Fete mit unzähligen Menschen, bei der er auch noch im Mittelpunkt steht, war also das Letzte, worüber er sich freuen würde.

Offenbar machte er seine Vorgesetzten sogar darauf aufmerksam – und dennoch überraschten seine Kollegen das Geburtstagskind mit einer Office-Party. Die Folge: Der Mann erlitt eine heftige Panikattacke, musste das Gebäude verlassen und sich erstmal in seinem Auto beruhigen. Als er am nächsten Tag wieder bei seinem Job erschien, baten ihn seine Vorgesetzten zum Gespräch. Dabei warfen sie ihm ein „merkwürdiges Verhalten“ vor.

Doch das war noch nicht alles. Wie CBS News berichtet, sollen die Chefs dem Mann unterstellt haben, dass er seinen Kollegen „die Freude gestohlen“ und er sich wie ein „kleines Mädchen“ verhalten habe.

450.000 Dollar Schadenersatz für Diskriminierung

Aufgrund dieses Gesprächs erlitt der Mann eine weitere Panikattacke – dann eskalierte die Situation. Es soll zu einem Streit gekommen sein und der Mitarbeiter habe seine Fäuste geballt. Die Vorgesetzten empfanden diese Handlung als „ernsthafte Bedrohung“ und schickten ihn für den Rest des Tages nach Hause. Kurze Zeit später bekam er die Kündigung.

Der angeführte Grund: Man habe Angst, dass sich der Mitarbeiter aggressiv und gewalttätig gegenüber den anderen verhalten würde. Der Mann reichte sofort Klage wegen „Diskriminierung auf Grundlage einer Behinderung“ ein. Nach einem Prozess sprach ihm das Gericht 150.000 Dollar wegen seines Verdienstausfalls zu. Weitere 300.000 Dollar gab es wegen des erlittenen Leids, Erniedrigung und Beeinträchtigung seines Selbstvertrauens.

Der ehemalige Arbeitgeber will jetzt dagegen in Berufung gehen, denn er sieht hier keine Grenzüberschreitung. Für den Mann ging es nach seiner Kündigung aber bergauf. Denn er arbeitet mittlerweile in einer Schule und habe seine Panikattacken im Griff.