Vor wenigen Tagen veröffentlicht die australische Rapperin Iggy Azalea das Musikvideo zu ihrer neuen Single „I Am the Stripclub“. Für ihren Look kassiert die Rapperin nun heftige Kritik. Der Vorwurf: Sie täusche eine nicht vorhandene schwarze Herkunft vor.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Australierin mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert wird.

Fans werfen australischer Rapperin Blackfishing vor

Man könnte meinen Stars wie Ariana Grande, Kim Kardashian und Iggy Azalea müssten es langsam besser wissen. Denn sie alle hatten in der Vergangenheit schon mehrfach mit Blackfishing-Vorwürfen zu tun. Blackfishing bezeichnet eine Methode, bei der sich weiße Personen so schminken oder stylen, dass sie sich als schwarz bzw. nicht-weiß inszenieren können. 

Dass diese Aneignung einer fremden Kultur besonders schlecht bei den Fans ankommt, bekam die australische Rapperin Iggy Azalea nun erneut deutlich zu spüren.

Iggy Azalea oder doch Cardi B?

Nachdem die Rapperin das Musikvideo zu ihrer neuen Single „I Am the Stripclub“ auf ihrem Kanal postet, erreicht sie eine Welle an negativen Kommentaren. Denn die sonst sehr hellhäutige und blonde Iggy trägt nicht nur eine schwarze Langhaar-Perücke, sondern ist auch plötzlich sehr stark gebräunt und präsentiert sich dabei im hautengen Zebra-Anzug. Dazu kommt außerdem, dass sie ausschließlich von afro-amerikanischen Tänzern umgeben ist, die den Effekt der „schwarzen Rapperin“ so noch verstärken.

„Kann jemand Iggy Azalea sagen, dass sie nicht schwarz ist?“

Die Fans zeigen sich enttäuscht. Ein Follower schreibt: „Soll das Iggy Azalea sein? Wann hört das Blackfishing denn endlich auf? Wann?“

Ein anderer User ärgert sich: „Kann jemand Iggy Azalea sagen, dass sie nicht schwarz ist?“

Die Australierin dankt ihren Fans

Die Rapperin selbst sieht’s gelassen und dankt ihrer Community: „An alle die mich hassen: Danke, dass ihr mir helft mein Video zu promoten. Ich liebe euch!“

Außerdem stellt sie klar, dass sie bereits seit Jahren den selben Make-Up-Ton habe. Das Video sei einfach nur dunkler ausgeleuchtet also sonst. Als „Beweis“ postet die Australierin auf Twitter sogar einen Screenshot von der Foundation, die sie seit Jahren verwenden soll.

Ist das noch Make-up oder schon Blackfacing?

Blackfacing ist nicht dasselbe wie Blackfishing. Die Begriffe werden in verschiedenen Zusammenhängen genutzt. Blackfishing ist ein relativ neues Phänomen. Gemeint ist damit die (bewusste oder unbewusste) kulturelle Aneignung, das heißt Teile einer Kultur werden von Mitgliedern einer anderen Kultur adaptiert.

Blackfacing hingegen geht zurück auf die zutiefst rassistischen „Minstrel Shows“ des 18. und 19. Jahrhunderts. Weißen Darstellern wurde das Gesicht mit schwarzer Schuhcreme bemalt, um Afroamerikaner ka­ri­ka­tu­ris­tisch darzustellen.