Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober hat am 7. November auf dem Radiosender Ö1 mögliche Verschärfungen der momentanen Corona-Maßnahmen angedeutet. Solche stünden demnach im Raum, sollten über 850 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sein. 

Im Moment sind etwa die Hälfte belegt, der Zuwachs in diesem Bereich war in letzter Zeit aber enorm.

Anschober: „Stabilisierung muss gelingen“

Laut Anschober könnte es im November schrittweise zu Problemen auf den Intensivstationen kommen. Sollte Ende nächster Woche zu sehen sein, dass die Maßnahmen nicht genug greifen, müsse man dann entscheiden, was weiter zu tun sei, so der Gesundheitsminister. Am 13. November wird die Regierung evaluieren, ob der Lockdown ausreicht oder ob angesichts der hohen Infektionszahlen weitere Verschärfungen nötig sind. Anschober appellierte auf Ö1 erneut an die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten. Er betonte, dass die Mitarbeit der Bevölkerung bei der Pandemiebekämpfung entscheidend sei. Ob die von der Regierung verordneten Maßnahmen greifen werden, „entscheidet jeder selbst“, so der Minister. 

„Es war zu befürchten, dass in dieser Woche vor einer beginnenden Wirksamkeit des Teil-Lockdowns die Neuinfektionen weiter ansteigen werden. Im Lauf der kommenden Woche muss jedoch mit beginnender Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen die Stabilisierung gelingen“, erklärte Anschober am 7. November zudem in einer Aussendung.

Kritik von SPÖ-Chefin Rendi-Wagner

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner forderte unterdessen, die Bundesregierung müsse „ihren Blindflug im Corona-Krisenmanagement endlich beenden“. Aktuell entscheide es sich, ob das Infektionsgeschehen eingedämmt werden kann oder nicht. Die Regierung handle aber erst, wenn „Feuer am Dach“ sei, meinte die frühere Gesundheitsministerin in einer Presseaussendung. Nun sei es Zeit, unabhängige Experten ans ruder zu lassen. Diese müssten beurteilen, „ob die Maßnahmen der Bundesregierung ausreichen oder nicht“.

Wenn nur noch ein Viertel der Corona-Fälle rückverfolgbar ist, „verdeutlicht das den Blindflug der Regierung“, meinte die SPÖ-Vorsitzende. Das Monitoring einer unabhängigen Expertenkommission sei „unbedingt erforderlich, um evidenzbasiert Lockerungen und Anpassungen vorzunehmen und um für die Zeit nach dem Lockdown lernen zu können.“