Eine Menschenmenge, zwei Augenpaare, die sich treffen und die Welt hält den Atem an. Dieser Moment hat schon zahlreiche Geschichten, Songs und Filme inspiriert. Rund 30 Prozent wollen sie erlebt haben – die Liebe auf den ersten Blick. Doch gibt es sie wirklich? Wir haben nachgeforscht.

Unsere Liebe für schmalzige Filme könnte unsere Chancen darauf tatsächlich erhöhen

Ist die Liebe auf den ersten Blick real?

Ein verpasster Flug und ein kaputtes Aufladegerät führen zur Begegnung von Hadley (Haley Lu Richardson) und Oliver (Ben Hardy). „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ ist die wohl jüngste bekannte Netflix Romanze basierend auf dem Buch der US-Autorin Jennifer E. Smith, die sich dem Thema Nummer 1 in Sachen Romantik widmet. Mit Kitsch und Fell-Good-Energie trifft der Film direkt ins Herz. Doch wie steht es um die Thematik? Kann ein erster Blick direkt ins Herz gehen? Und was hat unsere Liebe für schmalzige Filme damit zu tun? Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Menschen sich schneller verlieben, wenn sie dafür offen sind.

Das neurowissenschaftliche Team um Jin Zhang untersuchte 2021 den Impuls der Liebe auf den ersten Blick. Mittels Elektrokardiografie-Signalerfassung konnte festgestellt werden, ob die Teilnehmer den Wunsch hatten, sich zu verlieben. Jene Singles, die generell dafür offen waren, verliebten sich dann auch sehr schnell.

Abgesehen von dem Wunsch sich zu verlieben kann auch unser Medienverhalten Einfluss auf unser Liebesleben haben. In einer Studie, die 2013 erschienen ist, untersuchten Veronica Hefner und Barbara J. Wilson den Einfluss romantischer Film-Ideale auf die Art und Weise, wie junge Menschen Liebe sehen. Jene Probanden, die solche Filme konsumierten, befürworteten romantische Ideale stärker als andere. Wer also immer den jüngsten Netflix-Film über die Liebe auf den ersten Blick geguckt hat, dürfte demnach seine Chancen auf dieses Blitzereignis erhöht haben ;-).

Biologisch Synchron = Liebe

Die Frage nach der Liebe auf den ersten Blick stellte sich kürzlich auch ein Forscherteam aus Israel. In einer groß angelegten Speed-Dating Studie untersuchten sie, wie sich der Hautschweiß und körperlichen Bewegungen beim Aufeinandertreffen von zwei TeilnehmerInnen verändert. Das Ergebnis: Paare, die romantisch aneinander interessiert waren, wiesen innerhalb von zwei Minuten ähnliche Hautschweißraten auf.

Dies wird als Indikator dafür verstanden, dass die beiden TeilnehmerInnen biologisch synchron waren. Neben ähnlichen Schweißausbrüchen zeigte sich dies auch durch gleich angelegte Bewegungen wie lächeln, Kopf nicken oder der Haltung von Armen und Beinen. Und dies alles innerhalb der ersten zwei Minuten des Dates. „Die Studie hat deutlich gezeigt, dass Paare sich romantisch zueinander hingezogen fühlen, wenn sie ihre Physiologie miteinander synchronisieren und ihre Verhaltensbewegungen während des Dates an den Partner anpassen“, so der Studienleiter Dr. Atzil.

Alles klar?! Unser Learning für das nicht mehr lange Jahr als Single: Weiter Kitsch-Filme gucken und exakt dieselbe Pose des Schwarms einnehmen.

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