Es ist endlich bewiesen: „Hangry“ is a thing! Denn eine Studie von österreichischen und britischen Psychologie-Experten hat jetzt bestätigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Hunger und Wut gibt. Wer also mal wieder besonders hungrig ist, der kann laut Wissenschaft auch ganz schön ungemütlich werden.

Das könnte vielleicht etwas mit einem sinkenden Blutzucker zu tun haben.

„Hangry“ zum ersten Mal wissenschaftlich bestätigt

Wir kennen doch alle jemanden – oder gehören vielleicht sogar selbst dazu – der richtig grumpy, zickig und wütend wird, wenn er Hunger hat, aber nichts zu essen bekommt. Im Englischen gibt es dafür sogar eigens einen Begriff: „Hangry“! Dieser setzt sich aus „hungry“, also hungrig und „angry“, also wütend, zusammen. Bisher dachten wohl viele, dass es sich dabei um eine fiese Spitze gegenüber denjenigen handelt, die ihre Emotionen nicht mehr wirklich im Griff haben, sobald der Magen knurrt.

Doch ein Team aus österreichischen und britischen Fachleuten der Psychologie hat jetzt herausgefunden, dass es hier tatsächlich einen Zusammenhang gibt. Ab sofort heißt das also, dass man jemanden ohne schlechtes Gewissen anfauchen kann, wenn man hungrig ist, richtig? Schließlich ist dieses körperliche Phänomen jetzt sogar in einer Studie wissenschaftlich bestätigt.

Mittels App-Umfrage haben die Expert*innen 64 Personen analysiert und sie über drei Wochen hinweg fünfmal am Tag nach ihrem Hungergefühl und dem Gemütszustand befragt. Das Ergebnis ist deutlich: die meisten zeigen eine direkte Verbindung zwischen Hunger und negativen Gefühlen.

Ist der sinkende Blutzucker Schuld daran?

Es ist zwar noch nicht lückenlos geklärt, wie dieser Zusammenhang entstehen kann. Doch die Experten glauben eine Verbindung mit dem abfallenden Blutzuckerlevel erkannt zu haben. Denn nehmen wir länger nichts zu uns, dann sinkt dieser Wert. Und das kann dann dazu führen, dass unser Gehirn nicht mehr ganz so fähig ist, unsere Emotionen zu kontrollieren. Die Folge: Wir werden unrund, quengeln und geben erst Ruhe, wenn sich unser Magen wieder gefüllt hat. Ganz so, wie Babys es eben tun.

Dazu könnte laut der Studie auch noch der Faktor kommen, dass wir bei einem Hungergefühl sensibler auf äußere Faktoren reagieren und diese auch schneller als störend empfinden. Aus anderen Studien ist außerdem bekannt, dass großer Hunger auch Stress auslösen kann. Also fehlt dem Körper durch fehlende Nahrung nicht nur Energie, sondern er produziert auch mehr Stresshormone.

Viele Menschen essen ohne Hungergefühl

Besonders spannend: Die Mini-Umfrage hat außerdem ergeben, dass einige Menschen zu Essen greifen, obwohl sie überhaupt nicht hungrig sind. Ungefähr 13 Prozent der Befragten gaben an, öfter nur aus Stress, Wut oder Langeweile zu essen. 23 Prozent der Befragten hören dann mit dem Essen auf, wenn sie eine Sättigung spüren. Und ganze 63 Prozent essen trotzdem weiter, obwohl sie schon satt sind. Der häufigste Grund dafür? Die Mahlzeit hat einfach zu gut geschmeckt. Absolut relatable, wie wir finden.

Das Expertenteam verfolgt mit dieser Untersuchung ein festes Ziel. Denn mit dem Beweisen des Begriffs „hangry“ wollen sie dabei unterstützen, bestimmte Gefühlslagen aufzuklären. So soll man besser verstehen, aus welchem Grund man gerade besonders gereizt oder wütend ist und vor allem – was man dagegen tun kann.