Anna Sorokin, die jahrelang vorgegaukelt hat, eine Millionenerbin zu sein, sitzt seit März 2021 in Haft. Jetzt wurde ihr Antrag, auf Kaution freizukommen, ganz plötzlich genehmigt. Die Hochstaplerin darf das Gefängnis also tatsächlich verlassen.

Doch ihre Entlassung ist an strenge Auflagen geknüpft.

Anna Sorokin aus Haft entlassen

Spätestens seit der Netflix-Serie „Inventing Anna“ ist Hochstaplerin Anna Sorokin einem breiten Publikum bekannt. Über Jahre hinweg hat sich die Fake-Erbin sündhaft teure Urlaube, Hotel-Aufenthalte, Designer-Kleidung und hohe Kreditsummen ergaunert – bis sie eines Tages aufflog. Seit März 2021 sitzt sie in den USA im Gefängnis. Jedoch nicht aufgrund ihrer Betrügereien, sondern weil ihr Visum abgelaufen ist.

Vor ihrer Inhaftierung in das Gefängnis der Einwanderungsbehörde, wurde Sorokin 2019 wegen Betrugs zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt. Doch aufgrund von guter Führung war sie bereits nach zwei Jahren wieder auf freiem Fuß. Bis erneut die Handschellen klickten – diesmal jedoch wegen ihres abgelaufenen US-Visums. Seither kämpfte die Hochstaplerin für ihre Entlassung und ließ wirklich nichts unversucht. Doch an der Entscheidung der zuständigen Behörde war wohl nicht zu rütteln.

Bis jetzt! Denn ganz plötzlich verkündete ein Immigrationsrichter, dass Sorokins Antrag auf Freilassung gegen Kaution genehmigt wurde. 10.000 US-Dollar Kaution muss die 31-Jährige dafür bezahlen, damit sie aus dem Gefängnis freikommt.

Strenge Auflagen nach Entlassung

Doch auch wenn es scheint, als wäre die berühmte Betrügerin nun auf freiem Fuß, muss Anna Sorokin zunächst mit großen Einschränkungen leben. Denn jetzt heißt es, laut Berichten mehrerer US-Medien, dass die Hochstaplerin erstmal unter Hausarrest bleiben muss. Zudem werde sie 24 Stunden elektronisch überwacht. Und zwar so lange, bis eine Entscheidung fällt, ob Sorokin nach Deutschland abgeschoben wird oder nicht.

Zu den strengen Auflagen zählt außerdem, dass Sorokin nicht auf Social Media aktiv sein darf. Weder sie noch darf eine Verbreitung von Postings durch Dritte stattfinden. Das dürfte der 31-Jährigen wohl besonders schwerfallen. Schließlich war das ihre einzige Möglichkeit, mit der Außenwelt und ihren mehr als eine Million Followern auf Instagram in Kontakt zu bleiben. Selbst aus dem Gefängnis hat sie mit ihrer Community auf diese Art kommuniziert.

Der Anwalt der 31-Jährigen zeigt sich dennoch hoffnungsvoll: „Wir sind sehr glücklich über die Entscheidung der Freilassung. Der Richter hat erkannt, dass Anna keine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Es gibt noch einige Auflagen, die wir erfüllen müssen. Doch Anna freut sich sehr, dass sie rauskommt und sich auf ihre juristischen Aufgaben konzentrieren kann“, erklärt Duncan Lewin gegenüber Variety.

Angst vor Auslieferung nach Deutschland

Immer wieder haben US-Behörden versucht, Sorokin zurück in ihre Heimat Deutschland abzuschieben. Doch bisher gelang es der Hochstaplerin immer, eine Auslieferung zu verhindern. Offenbar wolle die 31-Jährige eine Rückkehr nach Deutschland um jeden Preis verhindern, da sie sonst möglicherweise nie wieder zurück in ihr Lieblingsland könne.

Denn Sorokin droht aufgrund ihrer Vergehen eine lebenslange Einreisesperre in die USA.