1. Die Pille ist das sicherste Verhütungsmittel

Mit einem Pearl-Index von 0,1 – 0,9 galt die Antibabypille lange Zeit als sicherstes Verhütungsmittel am Markt. Mittlerweile haben sich jedoch auch andere – auch hormonfreie – Verhütungsmethoden, etabliert, die ein vergleichbar guten Schutz bieten. 

Doch auch im Zuge der Einnahme der Pille gibt es zahlreiche Risikofaktoren, die die Wirkung des Hormonpräparats beeinträchtigen können. Durchfall, Erbrechen, bestimmte Medikamente, Fehler bei der Aufbewahrung und die unregelmäßige Einnahme können die Effektivität der Pille beispielsweise negativ beeinflussen.

2. Die Pille beeinflusst die Partnerschaft nicht

Wie Wissenschafter herausgefunden haben, trennen sich Frauen seltener von ihrem Freund, wenn sie bei Beginn der Beziehung mit der Pille verhütet haben. Sie sind auch insgesamt glücklicher mit ihrer Partnerschaft als Frauen, die zur Zeit der Partnersuche gar nicht oder anders verhütet hatten, schreiben die Forscher in den „Proceedings of the Royal Society B“. Allerdings hat das Phänomen auch einen Nachteil: Die „Pillen-Frauen“ sind weniger zufrieden mit ihrem Sexualleben und der Attraktivität ihres Partners.

3. Die Pille durchzunehmen ist schädlich

Zahlreiche Pillen-Präparate stellen es den Konsumentinnen frei, ob sie durchgehend oder mit Pause eingenommen werden. So können Frauen das Einsetzen der Periode bewusst verzögern. Bei guter Verträglichkeit sollten durch eine durchgehende Einnahme keine Probleme entstehen. Treten jedoch Schmier- oder Zwischenblutungen auf, sollte man sich vom Frauenarzt beraten lassen.

4. Nimmt man die Pille lange ein, wird man schwieriger schwanger

Studien haben gezeigt, dass die weibliche Fruchtbarkeit auch durch eine langjährige Einnahme der Pille nicht beeinträchtigt wird. Im Zuge einer Untersuchung der Universität Frankfurt wurden beispielsweise 652 Frauen beobachtet, die teilweise bis zu sieben Jahren eine moderne, niedrig dosierte Mikropille mit dem Gestagen Dienogest eingenommen hatten. Innerhalb eines Jahres nach dem Absetzen wurden 613 von ihnen gewollt schwanger, mehr als die Hälfte bereits in den ersten drei Zyklen.

5. Wenn man die Pille einmal vergisst, ist es nicht tragisch

Jede dritte Frau vergisst einmal im Monat ihre Pille korrekt einzunehmen. Welche Auswirkungen dies hat und wie stark dies das Risiko schwanger zu werden erhöht, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. 

Es gilt: Je schneller die vergessene Pille bemerkt und eingenommen wird, desto besser. Hat man das Vergessen bemerkt, sollte man die Pille also sofort einnehmen – auch wenn das bedeutet, dass man zwei Tabletten kurz hintereinander nehmen muss. 

Wenn die nachgeholte Einnahme weniger als zwölf Stunden vom regulären Zeitpunkt abweicht, ist der volle Empfängnisschutz für den Rest des Monats grundsätzlich gewährleistet. In diesem Fall muss man sich keine Sorgen über eine ungewollte Schwangerschaft machen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Pille in den sieben vorangegangenen Tagen regelmäßig eingenommen wurde. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann zusätzlich mit Kondom verhüten. Die restlichen Pillen der angebrochenen Packung können ganz normal eingenommen werden.

Wenn die übliche Einnahmezeit um mehr als zwölf Stunden überschritten wurde, ist kein voller Empfängnisschutz mehr garantiert und man sollte daher unbedingt mittels Kondom verhüten. Auch in diesem Fall sollten die fehlende Tablette umgehend nachgenommen werden und den Rest der Monatspackung zur gewohnten Zeit, um den Zyklus nicht zu beeinträchtigen.

Der vollständige Schutz durch die Pille ist nur dass gewährleistet, wenn man das Präparat täglich zur selben Zeit einnimmt und mögliche Risikofaktoren (siehe Punkt 1) beachtet.