Vor dem Lokal des Bierwirten, der 2018 der grünen Klubchefin Sigi Maurer anstößige Nachrichten geschrieben haben soll, kam es am 24. September angeblich zu einem großen Polizeiaufgebot. Unterdessen wird der Prozess gegen Maurer wegen übler Nachrede immer kurioser.

Die Politikerin steht momentan vor Gericht, weil sie 2018 die Identität des Bierwirten öffentlich gemacht hat.

Die kuriose Causa „Maurer gegen Bierwirt“

Immer kurioser wird die Causa „Maurer gegen Bierwirt“. Nicht nur, dass die grüne Klubchefin Sigi Maurer vor Gericht steht, weil sie die Identität des vermeintlichen Verfassers anstößiger Nachrichten gegen sie öffentlich gemacht hat. Der Bierwirt soll ihr aus seinem Lokal in der Josefstadt via Social Media obszöne Nachrichten geschrieben haben. Dieser bestreitet das aber vehement. Zudem klage er laut eigenen Angaben seit der Veröffentlichung seines Namens über Umsatzeinbußen. Deswegen zog er vor Gericht. In erster Instanz bekam er Recht. Sigi Maurer wurde zu einer Geldstrafe von 7.000 Euro verurteilt. Das Oberlandesgericht hob das Urteil allerdings auf.

Nun befinden sich die Beteiligten im zweiten Anlauf des Prozesses. Anfang September erklärte der Bierwirt schließlich, dass er am 9. Juli ein „Bekennerschreiben“ des tatsächlichen Verfassers der Nachrichten erhalten haben. Darin soll sich ein gewisser Kunde namens Willi für die Nachrichten an Maurer entschuldigt haben. Vor Gericht erklärte der Bierwirt aber, dass er das Schreiben zurückhalten wolle, weil er Willi persönlich kenne. Den vollständigen Namen von Willi gab er auch nicht preis.

Willi will wohl nicht

Durch das Auftauchen von Willi musste der Prozess schließlich vertagt werden. Der Bierwirt musste innerhalb einer Woche bekannt geben, wo Willi wohnt. Bis 18. September gab der Richter dem Lokalbesitzer Zeit, gegenüber dem Straflandesgericht nähere Angaben zu machen. Das erfolgte anscheinend nicht.

Polizeiaufgebot vor Lokal

Nun kam es am 24. September zu einem großen Polizeiaufgebot, angeblich vor dem Lokal des Bierwirten. Wie der Standard berichtet, sollen mehr als ein halbes Dutzend Streifenwagen vorgefahren sein. Die Wiener Polizei bestätigte den Einsatz gegenüber der Tageszeitung. „Ein Beschuldigter wurde wegen Nötigung, Sachbeschädigung und waffenrechtlicher Übertretung vorläufig festgenommen, weil er laut Aussage einen Passanten bedroht und genötigt haben soll“, so Kontrollinspektor Paul Eidenberger von der Pressestelle gegenüber dem Standard. Die Identität des Beschuldigten wurde aber nicht preisgegeben. Berichte von mehreren Tageszeitungen, laut denen es sich bei dem Festgenommenen um den Bierwirten selbst handeln soll, sind daher nicht bestätigt.