Verheiratete homosexuelle Paare können in Zukunft ein Ehegattenvisum für einen Aufenthalt in Hongkong beantragen. Das entschied jetzt ein Gericht in der Sonderverwaltungszone im südöstlichen China. Die Entscheidung kommt überraschend, da die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren in Hongkong generell nicht anerkannt wird.

Historische Entscheidung in Hongkong

Den Stein ins Rollen gebracht, hatte ein langwieriger Gerichtsprozess um ein lesbisches Ehepaar, das 2011 von Großbritannien nach Hongkong gezogen war. Eine der Frauen, die nur als SS bekannt ist, hatte begonnen, in Hongkong zu arbeiten. Ehefrau QT wollte mitziehen, scheiterte aber. De facto erhielt sie kein Ehegattenvisum um mit ihrer Partnerin gemeinsam zu Leben und zu arbeiten. Vor Gericht bekam QT anfangs noch Recht – die Einwanderungsbehörde legte allerdings Berufung ein. Der Fall landete vor dem höchsten Berufungsgericht, der die bisherige Visaregelung jetzt als „diskriminierend“ ablehnte. Laut Gericht „sei es wichtig für Hongkong, Talente aus dem Ausland anzuwerben“, die strengen Regelungen Einwanderungsbehörde seien „kontraproduktiv“. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International spricht gar von einem „Meilenstein für Hongkong und einen Wendepunkt für die Rechte der LGBTI-Gemeinde in ganz Asien.“