Fünf Menschen kamen vergangene Woche auf dem Weg zum Wrack der Titanic bei einem tragischen Unglück ums Leben. Nun wurden die Trümmerteile des implodierten Tauchboots geborgen.

Auch mögliche menschliche Überreste der Crew wurden am Meeresgrund zwischen den Wrackteilen der implodierten „Titan“ gefunden.

Implodiertes Tauchboot „Titan“ geborgen

Tagelang verfolgte die ganze Welt das Schicksal der fünf Bootsinsassen, die bei einer Entdeckungstour zum Wrack der Titanic verschollen sind. Das Touristenboot „Titan“ der Firma Oceangate verschwand am 18. Juni im Nordatlantik. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann. An Bord befanden sich fünf Personen. Nach einer riesigen und medienwirksamen Suchaktion, folgte wenige Tage später dann die traurige Nachricht: Die Einsatzkräfte fanden Trümmerteile. Die Hoffnung, die Besatzung lebend zu bergen, war damit dahin. Die Küstenwache meldete, dass das Tauchboot implodiert sei und alle fünf Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen sind. Eine Implosion ist das Gegenteil einer Explosion. Der Druck von außen war hier demnach größer als im Innenraum des Bootes. Die Bruchstücke flogen von außen nach innen.

Nun konnten die restlichen Trümmerteile der implodierten „Titan“ geborgen werden, wie unter anderem das Newsportal BBC berichtet. Der Chef der US-Küstenwache, Jason Neubauer dankte allen Beteiligten der Bergungsaktion. Die Trümmer der „Titan“ seien in rund 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresboden gefunden worden. Etwa 500 Meter vom Wrack der 1912 versunkenen „Titanic“. Aber die Einsatzkräfte machten noch eine weitere Entdeckung.

Offenbar menschliche Überreste der Crew entdeckt

Denn bei der Suche nach Trümmerteilen des verunglückten U-Boots fand die US-Küstenwache auch „mutmaßliche sterbliche Überreste“. Diese sollen jetzt von Fachleuten in den USA genau untersucht werden. Der Sprecher der Küstenwache bestätigte, dass die Bergungs-Operation damit erfolgreich abgeschlossen worden sei. Durch die Untersuchung der menschlichen Überreste und der Wrackteile wolle man jetzt herausfinden, wie es zu dieser Katastrophe kam. „Es gibt noch viel zu tun, um all die Faktoren zu ergründen, die zu dem katastrophalen Verlust der ‚Titan‘ geführt haben“, so Neubauer.

Experten äußerten Sicherheitsbedenken

Medienberichten zufolge hätten mehrere Experten in den vergangenen Jahren Sicherheitsbedenken geäußert. Der Vorwurf: Die Entwickler und Betreiber des Tauchboots sollen anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet haben. Auch der ehemalige Oceangate-Mitarbeiter David Lochridge äußerte vor fünf Jahren bereits Kritik. Daraufhin soll er entlassen worden sein. Zudem verklagte Oceangate den Ex-Mitarbeiter wegen Verletzung von Betriebsgeheimnissen.

Der Tiefseeerkundungs-Experte Rob McCallum erklärte gegenüber der BBC, dass er bereits 2018 in E-Mail-Kontakt mit dem Oceansgate-CEO Stockton Rush gestanden habe. Der Experte habe die Firma dazu aufgefordert, den Betrieb der „Titan“ sofort einzustellen. In seiner E-Mail schrieb McCallum:  „Solange ein U-Boot nicht klassifiziert, getestet und bewährt ist, sollte es nicht für kommerzielle Tieftaucheinsätze verwendet werden“.

Und auch der „Titanic“-Regisseur James Cameron erklärte, dass er bereits vor dem U-Boot-Unfall eine böse Vorahnung gehabt habe. Auf Instagram und Tiktok kursieren zudem Videos, die zeigen, dass die Titan mithilfe eines Playstations-Controllers gesteuert und Befestigungen am Boot teilweise mit Kabelbinder festgemacht wurden.