Darf ich die Waschmaschine komplett befüllen? Welches Waschmittel verwende ich am besten? Wie bekomme ich den Fettfleck aus meinem neuen Seidenkleid? Richtiges Wäsche waschen ist gar nicht so einfach. 

Deswegen haben wir hier einen kleinen Wasch-Guide für dich, mit dem in Zukunft nichts mehr schiefgehen sollte.

  1. Die Wäsche sortieren
  2. Flecken richtig vorbehandeln
  3. Schweißgerüchen vorbeugen
  4. Das richtige Waschmittel
  5. Die Beladung der Waschmaschine
  6. Wäsche richtig trocknen
  7. Muss ich die Waschmaschine auch waschen?

1. Die Wäsche sortieren

Es ist nicht damit getan, den großen Berg an Schmutzwäsche einfach in die Waschmaschine zu stopfen. Zuerst muss die Wäsche gründlich sortiert werden. Nicht alle Textilien sind gleich und es gibt einen großen Unterschied zwischen Naturfasern, Mischgewebe oder Kunstfasern. Deswegen sollte die Kleidung zu allererst nach der Textilart und der Waschtemperatur sortiert werden. Hier am besten auf das Pflegeetikett in der Kleidung achten. Die Herstellerangaben sind allerdings kein Muss. Ist die Kleidung nur sehr leicht verschmutzt, kann sie auch mit einer niedrigen Temperatur gewaschen werden. Heißer zu waschen als vorgesehen ist oft schwierig, aber auch möglich. Danach wird die Wäsche noch farblich sortiert. 

    Wäsche sortieren nach Waschtemperatur

    • 90 Grad Wäsche: nur bei stark verschmutzter Baumwollbettwäsche
    • 60 Grad Wäsche: Schlafanzüge, Bettwäsche, Handtücher
    • 40 Grad Wäsche: Kleider, Hemden, Hosen, Socken oder T-Shirts
    • 30 Grad Wäsche: Wollpullover, Seidenblusen und Gardinen

    Wäsche sortieren nach Textilart

    • Hand- / Schonwäsche: Wolle, Seide
    • Feinwäsche: Oberteile mit Naturfarbe, Synthetik, Bademode
    • Pflegeleichte Wäsche aus dem Alltag: T-Shirts, Hemden oder Socken
    • Normale Wäsche: Baumwollbettwäsche oder Handtücher

    Wäsche sortieren nach Farben

    • Weiße / helle Wäsche: weiß bis hellblau
    • Buntwäsche hell: gelb, orange oder rosa
    • Buntwäsche dunkel: blau, grün oder rot
    • Schwarze / dunkle Wäsche: schwarz und braun

    2. Flecken richtig vorbehandeln

    Es gibt hartnäckige Flecken, bei denen Waschmittel alleine nicht wirklich etwas hilft. Deswegen sollte man diese unbedingt vorbehandeln. Gibt man die Kleidung ohne Vorbehandlung in die Wäsche, kann sich der Schmutz erst recht verfestigen.

    Gallseife

    Gallseife ist ein kleiner Alleskönner und wirkt bei fast allen Arten von Flecken, ohne das Kleidungsstück zu verfärben oder auszubleichen. Am besten also gleich eine große Sprühflasche kaufen. Zuerst den Fleck entweder in Kohlensäure oder einer Spülmittel-Wasser-Lauge (fetthaltige Flecken) für 15 Minuten einweichen lassen. Danach etwas Gallseife von beiden Seiten darauf sprühen und wieder 10-15 Minuten einziehen lassen. Anschließend das Kleidungsstück in die Waschmaschine geben, ohne die Seife vorher auszuspülen und ganz normal waschen.

    Farb-, Lack- und Eddingflecken

    Flecken, die aufgrund von wasserunlöslichen Materialien wie Tinte, Edding, Lack oder wasserfestem Make-Up entstanden sind, müssen mit einem Lösungsmittel vorbehandelt werden. Hierfür eignet sich Haarspray oder Nagellackentferner sehr gut. Eines von beiden hat wahrscheinlich jeder daheim. Etwas der Lösung auf ein Tuch träufeln und den Fleck vom äußeren Rand nach innen abtupfen. Dieses Vorgang mit einer sauberen Stelle des Tuchs mehrmals wiederholen, bis der Fleck fast verschwunden ist. Danach das Kleidungsstück wieder wie gewohnt in der Waschmaschine waschen.

    Alkohol für heikle Stoffe

    Um Flecken aus heiklen Stoffen, wie zum Beispiel Seide zu bekommen, verwendet man am besten hochprozentigen, klaren Alkohol. Wodka eignet sich also hervorragend. Auch hier einfach ein fusselfreies Tuch mit Alkohol beträufeln und solange vorsichtig tupfen, bis der Fleck verschwunden ist.

    3. Schweißgerüchen vorbeugen

    Wer kennt es nicht: Das T-Shirt ist frisch gewaschen, doch kaum zieht man es an, macht sich unter den Acheln wieder ein unangenehmer Geruch breit. Wenn man dem Ganzen versucht mit Deo entgegenzuwirken, kann man es sogar noch schlimmer machen. Denn es neutralisiert Gerüche nicht, sondern legt eine zusätzliche Duftwolke auf den Schweißgeruch und der Mief wird noch präsenter. Schuld an den unangenehmen Gerüchen sind die kleinen Bakterien, die es sich in unserer Kleidung gemütlich gemacht haben und manchmal sogar einer 60 Grad Wäsche trotzen. Zum Glück ist Essig hier ein kleines Wundermittel, mit der sich die Bakterien besonders gut aus unsere Kleidung entfernen lassen. Dafür einfach Wasser und Essig im Verhältnis 3:1 mischen und die betroffenen Stellen eine Stunde einweichen. Danach wie gewohnt waschen und das Kleidungsstück ist wie neu.

    4. Das richtige Waschmittel

    Wer bis jetzt seine Kleidung immer nur mit einem Universalwaschmittel gewaschen hat, sollte das in Zukunft ändern. Das richtige Waschmittel für die jeweilige Textilart zu verwenden, ist gerade für das Material wichtig. Grundsätzlich solltest du deswegen ein Vollwaschmittel und ein zweites Feinwaschmittel daheim haben. Besser wäre natürlich, zwischen Bunt- und Vollwaschmittel zu unterscheiden und auch bei der Feinwäsche auf die Farbe einzugehen. Auch bezüglich der Dosierung solltest du auf die Packungsanweisung achten. Verwendest du zu viel Waschmittel, können sich Spuren davon hartnäckig in deiner Kleidung halten, gibst du zu wenig in die Maschine, kann es passieren, dass deine Kleidung nicht richtig sauber wird.

    Vollwaschmittel

    • Leintücher, Bettwäsche
    • Nachthemden, Schlafanzüge
    • Handtücher, Geschirrtücher

    Buntwaschmittel

    • Oberteile und Unterteile aus Baumwolle, Leinen, Synthetik
    • Unterwäsche (keine aus Seide)
    • Sportkleidung

    Feinwaschmittel

    • empfindliche Baumwollkleidung aus Naturfarben
    • Jacken, Mäntel
    • Seide
    • Bademode

    Wollwaschmittel

    • Wollpullis
    • Schals

    5. Die richtige Beladung der Waschmaschine

    Nachdem die Kleidung richtig sortiert ist, alle Flecken vorbehandelt sind und auch das richtige Waschmittel ausgewählt wurde, dürfen die Klamotten endlich in die Waschmaschine. Doch auch hier sollte man ein paar Dinge beachten und die Waschmaschine nicht vollstopfen, sodass kaum noch die Tür zugeht. Grundsätzlich wird immer eine Füllmenge angegeben, für die die Waschmaschine konzipiert wurde. Die Maschine ist dann voll beladen, wenn die Trommel locker gefüllt ist und eine Hand darüber passt. Wäscht man jedoch empfindliche Textilien, wie Seide oder Wolle, sollte die Waschmaschine nur zur Hälfte gefüllt werden. Die Textilien bewegen sich frei in der Trommel und werden nicht durch das Gewicht und Volumen der restlichen Wäschen belastet. So wird außerdem unnötiges Knittern verhindert.

    6. Die Wäsche richtig trocknen

    Jedes Kleidungsstück kann man problemlos an der Luft trocknen lassen, damit ist man immer auf der sicheren Seite. Seidenwäsche und Wolle sollten aber vorher in ein Badehandtuch gewickelt werden, um die Feuchtigkeit aufzusaugen. Beide Materialien vertragen nämlich nur eine geringe Schleuderzahl und sind daher nach dem Waschgang dementsprechend nass. Danach sollten die Kleidungsstücke flach liegend trocknen, damit sie nicht an Form verlieren.

    Für all diejenigen, die ihre Wäsche im Trockner trocknen: Immer auf die Pflegekennzeichen im Kleidungsstück achten. Dieses verrät auch, bei welcher Temperatur welche Kleidung getrocknet werden darf.

    7. Muss ich die Waschmaschine auch waschen?

    Ja, auch die Waschmaschine muss regelmäßig geputzt werden, sonst nimmt die Kleidung irgendwann unangenehme Gerüche an. Dazu müssen aber nicht unbedingt teure Produkte gekauft werden, auch Hausmittel eignen sich super für eine Reinigung. Geschirrspültabs sind hier ein echter Geheimtipp. Einfach ein Tab in die Maschine legen und bei mindestens 60 Grad einen leeren Waschgang durchführen. Aber auch Essig und Natron reinigt die Maschine. Einfach 50 Gramm Natron in das Waschmittelfach und 50 Milliliter Essig in das Weichspülerfach geben und bei 60 Grad durchlaufen lassen. Dieser Vorgang sollte 3-4 Mal im Jahr wiederholt werden. 

    Die Waschmaschine sollte aber nicht nur von Innen geputzt werden, auch die Außenseite sollte regelmäßig mit einem feuchten Tuch abgewischt, die Waschmittelschublade ausgeputzt und das Flusensieb und die Gummidichtung mit Essig von Verschmutzungen befreit werden. Sonst kann leicht Schimmel entstehen.