Biederer Job, öde Persönlichkeit. Manche Leute wirken auf uns wie richtige Schnarchnasen. Aber warum eigentlich? Forscher haben jetzt aufgedeckt, was typische Langweiler ausmacht und wie sich diese Stereotypen Vorurteile auf unser Sozialverhalten auswirken.

Diese Studie kann dir laut Wissenschaft sagen, ob du eine langweilige Person bist.

Das macht Langweiler aus

Wir kennen sie alle. Jene Nachbarn, Kollegen, wegen derer wir uns lieber die Treppe rauf quälen, anstatt den Aufzug mit ihnen zu teilen. Nichts ist für uns schlimmer, als in diese langweiligen, mit langen Pausen versehenen Gespräche von ihnen verwickelt zu werden. Aber warum wirken manche Menschen auf uns so eintönig? Die University of Essex hat das Thema Langeweile in einer Studie erforscht, die jetzt im „Personality and Social Psychology Bulletin“ veröffentlicht wurde.

Hierzu bat das Team rund um Studienleiter Wijnand Van Tilburg 115 Teilnehmer jene Merkmale aufzuzählen, die ihrer Meinung nach charakteristisch für langweilige Menschen sind. Die Ergebnisse teilten die Forscher in drei Kategorien nach Beruf, Hobbys und Eigenschaften auf. In einer zweiten Studie sollten 348 Personen diese Merkmale in einer Rangliste sortieren.

Buchhalter führend

Das Ergebnis: Wenn es um Langweiler geht, wären der humorlose Buchhalter, der schnarchige It-ler, der religiöse Datenerfassungsarbeiter, der in einer Kleinstadt wohnt und gerne fern guckt, die stereotypischen Worst-Case-Fälle. Denn als langweiligste Jobs werden jene aus der Datenanalyse, Buchhaltung, Steuern oder Versicherungen, Putzen und Bankwesen eingestuft. Die ranghöchsten Hobbys sind laut Studie Schlafen, Religion, Fernsehen, das Beobachten von Tieren und Mathematik.

Einem typischen Langweiler fehlt es an Interessen und dem Sinn für Humor. Zudem äußert er keine Meinung und wirkt allgemein eher negativ. Stereotype Langweiler ziehen die Kleinstadt der Großstadt vor. Übrigens: Unter die Top 5 der spannendsten Jobs schafften es Berufe aus den darstellenden Künsten, Wissenschaft und Forschung, Journalismus, Gesundheitswesen und pädagogische Jobs.

Langweiler werden sozial gemieden

Unsere Empfindungen darüber, ob wir jemanden als langweilig finden, hat den Wissenschaftlern zufolge auch Einfluss darauf, wie wir diesen Personen begegnen. Die Studie hat gezeigt, dass diese Stereotypen Vorurteile mit sich bringen, dass wir solchen als langweilig eingestuften Menschen aus dem Weg gehen. „Menschen nehmen sich nicht die Zeit, mit Menschen mit langweiligen Jobs oder Hobbys zu sprechen, stattdessen werden sie gemieden. Sie haben keine Chance, andere vom Gegenteil zu überzeugen und mit diesen Stereotypen aufzuräumen“, erklärt Dr. Van Tilburg. Das nächste Mal sollten wir also doch besser den Lift mit dem scheinbar „langweiligen“ Kollegen/Kollegin teilen, um ihm oder ihr die Chance zu geben euch vom Gegenteil zu überzeugen.