Kurz nach ihrem Tod wurde die Asche der chinesischen Modebloggerin Luo Xiao Mao Mao Zi gestohlen. Ein Krematoriumsmitarbeiter soll anschließend versucht haben, ihre Asche online zu verkaufen. Der Grund: Sie sollte so Teil einer „Geisterhochzeit“ werden.

Trigger-Warnung: In diesem Artikel geht es auch um das Thema Suizid.

Asche von Influencerin gestohlen

Die Geschichte der Modebloggerin Luo Xiao Mao Mao Zi ist eine tragische. Denn während eines Livestreams beschließt die Frau, sich das Leben zu nehmen. In ihrem letzten Stream, den sie auf der Plattform Douyin – einer Art TikTok – postet, spricht sie etwa über ihre Depressionen und Selbstmordgedanken.

Kurze Zeit später wird bekannt, dass sich die 25-Jährige tatsächlich das Leben genommen hat. Nachdem die Familie sie einäschern ließ, wurde bekannt, dass die Asche der Frau gestohlen wurde. Beschuldigt wurde unter anderem ein Mitarbeiter des Krematoriums.

„Geisterhochzeit“ in Teilen Chinas immer noch üblich

Wie sich jetzt herausstellte, waren insgesamt drei Männer an der Aktion beteiligt, die alle im Bestattungsinstitut tätig waren. Sie stahlen die Asche der Influencerin, um sie online zu verkaufen.

Der Grund: In vielen ländlichen Regionen Chinas glauben Menschen an sogenannte „Geisterhochzeiten“. Dabei handelt es sich um einen alten Brauch, in dem Hinterbliebene Verstorbene miteinander vermählen – in der Hoffnung, dass diese dann im Jenseits gemeinsam glücklich sind und eine Familie gründen können. „Geisterhochzeiten“ sind in China mittlerweile zwar illegal, werden aber dennoch häufig durchgeführt.

Männer wollten Asche für bis zu 10.000 Euro verkaufen

Da der Anteil an Männern in China unter anderem durch die fühere Ein-Kind-Politik deutlich höher ist als der der Frauen, haben Hinterbliebene oft Schwierigkeiten, eine passende Verstorbene für tote Junggesellen zu finden. Dadurch kommt es auch dazu, dass Menschen online nach der Asche von verstorbenen Frauen suchen, um diese dann im Ritual zu verwenden.

Das nutzen viele aus und stehlen die Asche Fremder von Friedhöfen oder aus Krematorien. Wie auch die drei Männer, die die Asche der 25-Jährigen Luo Xiao Mao Mao Zi so teuer wie möglich verkaufen wollten. Zwischen 7.000 und 10.000 Euro sei die Asche der Frau wert gewesen. Es habe sogar schon Gespräche mit potentiellen Käufern gegeben, verrät die Ehefrau eines Verdächtigen laut VICE. Der Verkauf scheiterte jedoch und die Männer sind mittlerweile in Polizeigewahrsam.


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