Mit seinen Memoiren „Spare“ (deutsch: „Reserve“) sorgt Prinz Harry seit Wochen für Aufsehen. Denn die Enthüllungen darin reichen von ziemlich unangenehm zu potentiell verheerend für das Königshaus. In einem neuen Interview spricht der Royal jetzt darüber, ob schon alles gesagt ist oder Fortsetzungen folgen.

Material hätte er auf jeden Fall genügend, betont er.

Prinz Harry hätte genug Material für zwei Bücher

Intime Details über seinen Penis, die Geschichte seiner Entjungferung und jede Menge Details über seinen Einsatz in Afghanistan. In seinen Memoiren spricht Prinz Harry überraschend offen über sein Leben – und spart dabei kaum mit Details. Denn auf den rund 400 Seiten seiner Biographie „Spare“ spricht der 38-Jährige über seine Jugend, den tragischen Verlust seiner Mutter und die Konsequenzen für seine mentale Gesundheit, die dieser Verlust bis heute für ihn hat.

Immer wieder spricht Harry dabei auch über seine Familie. Er erinnert sich an das erste Treffen mit Camilla, die Streitigkeiten mit seinem älteren Bruder William und die Art und Weise, wie seine Familie mit seiner Ehefrau Meghan umging. Details, die die Royals so bisher nicht veröffentlicht haben – und wenn man Insiderquellen glauben darf so wohl auch nie veröffentlichen wollten.

Nachdem das Buch schon in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung nicht nur für zahlreiche Schlagzeilen, sondern auch enorme Verkaufszahlen sorgte, fragen sich wohl viele: ist das der Beginn einer Reihe oder hat Harry mit diesem Buch seinen Frieden mit der Vergangenheit geschlossen? Einblicke in die Antwort gibt jetzt Harry höchstpersönlich. Denn in einem Interview mit dem britischen „Telegraph“ gesteht er: Eigentlich wollte er noch sehr viel mehr sagen. „Der erste Entwurf war anders. Es waren 800 Seiten, und jetzt sind es nur noch 400 Seiten. Es hätten auch zwei Bücher sein können, wenn man so will“, erzählt Harry in dem Interview. „Und das Schwierigste war, Dinge herauszunehmen.“

„Es geht nicht darum, die Monarchie zu stürzen – es geht darum, sie vor sich selbst zu retten“

Doch einige Dinge wollte er bewusst rausnehmen – auch zum Schutz seiner Familie. „Es gibt einige Dinge, die passiert sind, vor allem zwischen mir und meinem Bruder und in gewissem Maße auch zwischen mir und meinem Vater, von denen ich einfach nicht will, dass die Welt sie erfährt. Denn ich glaube nicht, dass sie mir jemals verzeihen würden“, sagt er. Also auch, wenn es genug Material für ein weiteres Buch gäbe; ein Buch mit den schmutzigen Details seiner Familie will Harry offenbar nicht herausbringen.

Bereits in vergangenen Interviews betonte Harry, dass er sich mit seiner Familie versöhnen will. Um das zu erreichen scheint es so, als hätte Harry einige Geschichten dann doch lieber im Archiv gelassen. Denn er wusste, dass die Tatsache, dass er überhaupt ein Buch über sich schreibt, „ein absolutes Nein“ in den Augen seiner Familie war. Doch Harry betont auch, dass seine Familie schlichtweg Teil seiner Geschichte sein musste – alleine schon, weil sie essentiell für viele Aspekte waren. Und dazu gehören nun einmal auch ein Geschichten, die der Familie nicht so sehr gefallen werden. Denn Harry will mit seinem Buch auch eines schaffen: „Es geht nicht darum, die Monarchie zu stürzen – es geht darum, sie vor sich selbst zu retten“, erklärt er in dem Interview. „Ich weiß, dass ich von vielen Leuten gekreuzigt werde, wenn ich das sage“.

Am Ende will Harry aber vor allem eines: eine Entschuldigung. Und zwar für seine Frau Meghan. Denn auch, wenn in seinem Buch einige Geschichten aufgedeckt wurden, die den Royals bestimmt nicht gefallen, hält er an der Hoffnung fest, dass es einen Weg für eine Versöhnung gibt. „So wie ich das sehe, bin ich bereit, Ihnen alles zu verzeihen, was sie getan haben, und ich wünschte, sie würden sich wirklich mit mir zusammensetzen und, anstatt zu sagen, dass ich wahnhaft und paranoid bin, sich wirklich hinsetzen und ein ordentliches Gespräch darüber führen, denn was ich wirklich möchte, ist eine gewisse Verantwortlichkeit. Und eine Entschuldigung bei meiner Frau“, sagt Harry.