Magic Mushrooms haben sich vor allem als Partydrogen einen Namen gemacht – doch eine neue Studie zeigt nun, dass sie auch gegen Depressionen helfen können. 

Dabei könnte es sich tatsächlich um einen Durchbruch in der Behandlung von Depressionen handeln.

Durchbruch in der Depression-Therapie

Bei Menschen mit schweren Depressionen schlagen herkömmliche Medikamente und Therapien leider oftmals nicht an. Sie gelten dann als „therapieresistent“. Lange Zeit gab es kaum Hoffnung für sie, denn auf innovative Ansätze oder alternative Behandlungen wartet man vergeblich. Bis jetzt. Nun lässt eine neue Studie, die am Montag im Fachblatt „Nature Medicine“ erschien, aber hoffen. Den Ergebnissen zufolge könnte die Lösung tatsächlich in „Zauberpilzen“ liegen.

Psilocybin ist eine natürlich vorkommende Droge, die in „Magischen Pilzen“ wie dem hierzulande wachsenden Spitzkegeligen Kahlkopf vorkommt. Die britische Studie deuten darauf hin, dass der Wirkstoff Psilocybin in der Therapie gegen Depressionen hilfreich sein könnte. Dass der Wirkstoff Psilocybin eine antidepressive Wirkung hat, gilt in der Wissenschaft bereits als erwiesen. In der Studie des King’s College London wurde der synthetisch hergestellte Wirkstoff nun auch an Menschen getestet.

Partydroge als Antidepressivum?

Die Studie bildete dabei eine Gruppe aus 16 Personen, die alle den synthetischen Wirkstoff einnahmen. In einer zusätzlichen Teilstudie erhielt die Hälfte der insgesamt 43 Teilnehmenden das Magic-Mushroom-Halluzinogen. Die andere Hälfte wurde mit einem Antidepressivum und einer kleinen Dosis Psilocybin versorgt.

Die Ergebnisse zeigten eine schnellere Linderung der Symptome einer Depression als bei herkömmlichen Antidepressiva. Wie genau der Wirkstoff im menschlichen Gehirn funktioniert und warum er so viel schneller wirkt, ist jedoch nach wie vor unklar.

Warnung vor Selbstmedikation

Psilocybin dürfte einen bisher unbekannten Wirkmechanismus im Vergleich zu herkömmlichen Antidepressiva aufweisen, wie David Nutt – Leiter des Imperial Centre for Psychedelic Research – erklärt. Das bestätige die ursprüngliche Annahme, dass Psilocybin „eine echte Alternative zur Behandlung von Depressionen sein könnte“.

Schon die Einnahme weniger Dosen könnte womöglich zu einer langfristigen Besserung führen, sofern die psychedelische Erfahrung von qualifizierten Therapeuten betreut und begleitet wird.

Vor Versuchen der Selbstmedikation warnen die Forscher daher eindringlich. „Patienten mit Depressionen sollten nicht versuchen, sich selbst mit Psilocybin zu behandeln, da die Einnahme von Magic Mushrooms oder Psilocybin ohne diese sorgfältigen Sicherheitsvorkehrungen vielleicht weniger positive Auswirkungen hat.“

Zudem sind weitere Studien an größeren Gruppen von Patienten erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin ausreichend zu klären.


Solltest du Hilfe brauchen oder mit jemandem über deine aktuelle Situation sprechen wollen, gibt es kostenlose psychologische Beratungs-Hotlines, an die du dich anonym wenden kannst.

Hier findet ihr Hilfe bei Depressionen:

Österreich:

  • Telefonseelsorge: 142
  • Rat auf Draht (für Kinder und Jugendliche): 147

Deutschland:

Schweiz: