Wir alle kennen es – ob auf den diversen, oft quotengerecht besetzten, Podien von Business-Events, in der Werbung und Medienwelt bis hin zum Privatleben. Gilt eine Frau als beruflich erfolgreich, erklimmt sie in jungen Jahren die Karriereleiter oder hat ein successful Business gegründet und „schaukelt“ daneben noch Kind/er und Familie, wird ihr schon fast automatisch das Label „Powerfrau“ verpasst. Von „Powermännern“ hört man wiederum nicht – warum Labels wie dieses einfach nicht mehr zeitgerecht sind und welche Unterstützung und Anerkennung Frauen stattdessen brauchen, um ihr volles berufliches Potenzial auszuschöpfen? Wir haben fünf Tipps und Vorschläge:

1. Ab in die „Männerdomänen“

Der Anteil von Frauen in vielen technischen Berufen ist nach wie vor niedrig – erfreulich ist aber, dass das Interesse junger Frauen an technischen Lehrberufen stetig steigt. Mehr und mehr junge Frauen interessieren sich für Coding, Elektronik und Metall- und Elektrotechnik. Weibliche Lehrlinge sind im Lehrberuf Labortechnik mit über 60 % bereits klar in der Überzahl.

Doch wie gelingt es, noch mehr junge Frauen und Mädchen für Jobs in technischen Berufen zu begeistern? Möglichst frühzeitige Interessens- und Talenteförderung sowie ein Umdenken in Sachen „klassischer“ Männer- bzw. Frauen-Jobs. Viele Initiativen in der Berufsberatung (Talente Checks, Betriebsbesichtigungen mit VR-Brille oder die Skills Week Austria) tragen langfristig dazu bei, dass mehr Frauen ihre Begeisterung für technische Berufsfelder entdecken und verwirklichen.

2. Be your own boss!

Bereits 45,1 % aller Unternehmensgründer in Österreich sind Frauen und mehr als ein Drittel aller Unternehmen werden von einer Frau geführt. Der Traum vom eigenen Business wird für mehr Frauen denn je zuvor Realität. Um all diesen Frauen eine adäquate Interessensvertretung und maßgeschneiderte Services zu bieten, hat die WKÖ vor 40 Jahren „Frau in der Wirtschaft“ ins Leben gerufen. Frau in der Wirtschaft ist das starke Netzwerk von mehr als 140.000 Unternehmerinnen in ganz Österreich – von der Kleinstunternehmerin bis zur Topmanagerin.

Von konsequenter Forderung von bestmöglichen Rahmenbedingungen, etwa für einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung, Serviceleistungen bis zu moderner Weiterbildung, sowie Impuls- und Netzwerk-Veranstaltung in ganz Österreich bietet „Frau in der Wirtschaft“ wichtige Anreize und neue Business-Perspektiven, fernab des „Powerfrau“-Labels. Unternehmerinnen sind Vorbilder und Role-Models, die helfen veraltete Rollenbilder aufzubrechen und gesellschaftlichen Wandel zu schaffen. Weitere Infos zu „Frau in der Wirtschaft“ findest du unter:

www.unternehmerin.at

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3. „It takes a village…

… to raise a child.“ In der heutigen Zeit und den entsprechend modernen, oft urbanen Lebenssituationen von Frauen, sucht man dieses „village“ meist vergeblich. Umso wichtiger ist ein entsprechender Ausbau der Kinderbetreuung und eine Ausweitung der Öffnungs- und Betreuungszeiten. Qualitätsvolle Kinderbildung und –betreuung sichern Kindern bessere Zukunftsaussichten, den Eltern echte Wahlfreiheit und Unternehmen mehr verfügbare Arbeits- und Fachkräfte. In the long run führt all dies in der Gesellschaft zu mehr Wertschöpfung, Wohlstand und Chancengerechtigkeit.

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4. Generational Mindsets

Der Begriff „Generational Mindsets“ bezeichnet die unterschiedlichen Werte, Ansichten und Standards von verschiedenen Generationen. Oft bedarf es einem Generationenwechsel, um tatsächliche Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen und als „new normal“ zu etablieren.

Themen wie Gender-Neutralität, Chancengleichheit, Equal Pay oder 50/50 Aufteilung von Karenz und Kinderbetreuung sind für GenZ und viele Millennials selbstverständlich. Bis dies aber der tatsächlichen Realität entspricht, ist noch ein – teils weiter – Weg.

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5. Die freie Wahl

Ob und in welcher Form wir als Frauen „Karriere“ machen WOLLEN, ist allerdings uns selbst überlassen. Erfüllung wäre wohl der bessere Begriff, um das ultimative Ziel von Glück und Zufriedenheit in allen Lebensbereichen zu beschreiben. In welcher Form Frau Erfüllung findet, ist abhängig von ihren Stärken und Interessen. Ob als CEO des eigenen Unternehmens, Sport-Profi oder –Coach, Lehrerin oder in der Care-Arbeit – jeder Job bedarf unserer „Frauen-Power“ und sollte entsprechende Wertschätzung erfahren.

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