Durch die Senkung der Steuer sollten Menstruationsprodukte in Deutschland eigentlich billiger werden. Nur haben sich nun die Hersteller laut Medienberichten dazu entschieden, die Preise von Tampons und Binden anzuheben.

Zu Beginn des Jahres wurde die Mehrwertsteuer von Periodenprodukten von 19 auf sieben Prozent gesenkt.

Steuersenkung von Tampons durch gesammelte Unterschriften

Aktivisten sammelten 80.000 Unterschriften, die Bundesfinanzminister Olaf Scholz davon überzeugt hatten, die Steuer auf Tampon & Co zu senken. Somit wurde zu Jahresbeginn die Steuer auf sieben Prozent reduziert. „Viele Frauen haben sich dafür stark gemacht. Wir bringen das jetzt auf den Weg“, so Olaf Scholz gegenüber der Welt.

Hersteller wollen Preis-Änderung nicht akzeptieren

Nur stellen sich seit der Senkung der Steuer einige Hersteller in den Weg. Sie haben sich dazu entschieden, zeitgleich mit der Steuersenkung, die Preise von Menstruationsprodukten anzuheben. Die Supermarktkette Kaufland bestätigte gegenüber dem Tagesspiegel, sie werde die Preisänderung nicht akzeptieren. Auch dm und Rewe sind davon überzeugt, die Änderungen so nicht annehmen zu wollen. Denn die Forderungen der Lieferanten seien nicht nachvollziehbar.

Grund für Preiserhöhung unklar

Der Grund, warum Hersteller die Preise offenbar erhöhen wollen, ist unklar. Angeblich ist sogar von einem zweistelligen Prozentsatz die Rede. Der Tampon-Hersteller Johnson & Johnson meint jedenfalls, die Preiserhöhung stehe nicht im Zusammenhang mit der Steuersenkung. Auch der Handel kann sich die geplante Preiserhöhung nicht erklären. Denn derzeit gäbe es keine höheren Preise für Rohstoffe. Ob es tatsächlich zu einer Preiserhöhung kommen wird, ist derzeit noch unklar. Der Handel hält aktuell jedenfalls gegen diese Preise und sei laut Spiegel sogar mit den Herstellern in Verhandlungen.