Die deutsche Familienministerin Franziska Giffey möchte eine verpflichtende Quote für Großunternehmen einführen. Künftig soll es mindestens eine Frau im Vorstand geben.

Die Politikerin will die Regelung noch dieses Jahr einführen.

Ministerin will Quote für börsennotierte Unternehmen

Gelten soll die Pflicht-Quote für börsennotierte Unternehmen, die mehr als 2.000 Mitarbeiter und mehr als drei Vorstände haben. Franziska Giffey argumentiert das Vorhaben, dass in Deutschland immer noch 70 Prozent der großen Unternehmen die Zielgröße Null vorgeben. Dort sei keine Frau gewollt, kritisiert die Familienministerin, die auch für die Bereiche Senioren, Frauen und Jugend zuständig ist.

Das Gesetz für das Ein-Frau-Minimum liege bereits dem Bundeskanzleramt vor. Noch dieses Jahr soll die Regelung in Kraft treten. Giffey räumte aber auch ein, dass es dafür noch viel Unterstützung brauche.

Anteil an Frauen in Vorständen noch immer gering

Der Anteil an Frauen in Vorständen großer Unternehmen ist im vergangenen Jahr zwar etwas stärker gestiegen als in den Jahren davor. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung hätten allerdings in den 200 umsatzstärksten Unternehmen trotzdem nur 94 von 907 Frauen Vorstandsposten inne. Das entspricht übrigens einem Anteil von nur etwas mehr als zehn Prozent.

Ministerin Giffey erinnerte auch an die seit 2016 geltende Quote für Aufsichtsräte. Diese besagt, dass die 100 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland mindestens 30 Prozent der Posten in ihren Kontrollgremien mit Frauen besetzen müssen. Das Gesetz schreibt zudem weiteren Firmen vor, sich selbst Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand und in andere Führungsgremien zu geben. Eine verpflichtende Quote im Vorstand gibt es aber bisher noch nicht.