Die Regierung in den Niederlanden hat nun eine gesetzlich verbindliche Frauenquote für Unternehmen in die Wege geleitet. Bisher gab es nur eine freiwillige Quote von 30 Prozent, die allerdings nie erreicht wurde.

Das Parlament hat den Gesetzesbeschluss mit deutlicher Mehrheit angenommen.

Frauenquote verpflichtend für große Unternehmen

„Wir schreiben Geschichte“, sagt die Ministerin für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Ingrid van Engelshoven. Die Frauenquote gilt künftig für alle großen Firmen in den Niederlanden. „Wir durchbrechen damit die „Old Boys“-Netzwerke und gehen einen großen Schritt in Richtung Gleichheit“, fügt Engelshoven hinzu. Man erarbeite nun zügig eine gesetzliche Vorschrift, die 2021 in Kraft treten solle.

Bereits seit 2013 gilt für börsennotierte Unternehmen eine freiwillige Richtlinie für einen Frauenanteil von 30 Prozent in den Leitungsgremien. Bisher sind allerdings nur 18 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder und 12 Prozent der Vorstandsmitglieder großer Unternehmen Frauen. Der niederländische Arbeitgeberverband hatte sich im September schließlich bereit erklärt, doch eine gesetzlich festgelegte Quote zu akzeptieren.

Österreich: Frauenanteil in Aufsichtsräten gestiegen

Seit Jänner 2018 müssen übrigens große Unternehmen in Österreich 30 Prozent der Aufsichtsratsmandate mit Frauen besetzen. Im Jänner 2019 waren von 186 Vorständen nur neun Frauen. Das waren um zwei weniger als ein Jahr davor. Damit ging der Anteil der weiblichen Vorstände von 6,0 auf 4,8 Prozent zurück. Im Aufsichtsrat beginnt die Quote allerdings, etwas zu verändern. Der Frauenanteil stieg im Vergleich zum Vorjahr von 18,8 Prozent auf 23,2 Prozent.