Sie gilt als Ikone der Frauenrechtsbewegung. Ruth Bader Ginsburg ist beisitzende Richterin am Supreme Court, dem obersten Gerichtshof in den USA. Sie war 1993 die zweite Frau, die jemals in den Supreme Court berufen wurde. Schon davor setzte sie sich für die Rechte der Frauen ein. Im Sommer war sie bereits zum vierten Mal aufgrund von einer Krebserkrankung in Behandlung. Mittlerweile arbeitet die 86-Jährige wieder.

Grund genug, das Leben der Juristin am heutigen #Womancrushwednesday genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ruth Bader Ginsburg: Richterin und Ikone der Frauenrechtsbewegung

1993 nominierte der damalige US-Präsident Bill Clinton Ruth Bader-Ginsburg als Richterin am Obersten Gerichtshof. Ihn beeindruckte vor allem ihr Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter. Anfang der 70er spielte die Juristin eine wichtige Rolle beim Projekt Women’s Rights. Das Projekt wurde von der Organisation „American Civil Liberties Union“ ins Leben gerufen und setzte sich für gleiche rechte der Frauen ein. Ruth Bader Ginsburg war damals führende Anwältin der ACLU und vertrat sie in einigen Fällen, die mit Frauenrechten zu tun hatten.

Während ihrer Karriere am Supreme Court setzte sie sich unter anderem dafür ein, dass staatliche Schulen die Zulassung nicht aufgrund des Geschlechts ablehnen können. Außerdem kämpfte sie für die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz. Sie ist zudem eine Verfechterin des Rechts auf Abtreibung. Mittlerweile ist die 86-Jährige ein großes Vorbild für junge Frauen in den USA. Bei den Demokraten und Liberalen ist sie ein gefeierter Star. In den Medien wird sie oft als „Notorious RBG“, also „die berüchtigte RBG“ betitelt.

RBG: Ein harter Weg nach oben

Als Frau, Mutter und Jüdin erlebte Ginsburg Sexismus und Diskriminierung an eigenem Leib. Während ihres Studiums an der Harvard Law School, warf ihr der Dekan vor, eine Stelle zu besetzen, die eigentlich einem Mann gehöre. Sie schloss später an der Columbia Law School mit Bestnoten ab. Und das, obwohl sie sich während des Studiums um ihren krebskranken Mann und ihre kleine Tochter kümmern musste. Nach ihrem Abschluss war es für sie zunächst schwierig einen Job zu finden. Schlussendlich war sie 1963 die erste Frau, die an der Rutgers Law School unterrichtete. Allerdings verdiente sie weitaus weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Grund: Sie sei verheiratet und ihr Mann könne für den Unterhalt sorgen.

Während ihres Lebens erkrankte RBG mehrmals an Krebs. 1999 diagnostizierte man bei ihr Darmkrebs. Nach einer Operation galt die Krankheit allerdings als geheilt. Zehn Jahre später wurde bei ihr ein Pankreaskarzinom entdeckt. Auch das konnte man erfolgreich operieren. Im Jahr 2018 stürzte die damals 85-Jährige und zog sich einen Rippenbruch zu. Während ihres Krankenhausaufenthalts entdeckte man bösartige Tumore in der Lunge. Erst im Dezember wurde sie dafür operiert. Im August dieses Jahres kam sie erneut ins Krankenhaus. Diesmal wegen eines bösartigen Tumors an der Bauchspeicheldrüse. Auch das hielt die Richterin nicht auf. Seit Kurzem absolviert sie wieder öffentliche Auftritte. Auf die Frage einer Journalistin, wie es ihr nach ihrer Behandlung gehe, antwortete sie trocken: „Ich bin am Leben“. Auch von ihrem Amt am Supreme Court möchte sie sich nicht zurückziehen. Der Frauenbewegung in Amerika bleibt die Kämpferin also noch länger erhalten.

Ihr Leben inspirierte bereits Filme

Wer mehr über die inspirierende Karriere von Ruth Bader Ginsburg wissen möchte, kann sich die Dokumentation „RBG – ein Leben für Gerechtigkeit“ ansehen. Auch einen Spielfilm gibt es bereits über das Leben der Richterin. „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ kam im März in die deutschen Kinos.