Viele von uns haben es wahrscheinlich schon vermutet. Nun ist es offiziell. „Schattenkanzler“ ist das österreichische Wort des Jahres 2021.

Unwort des Jahres in Österreich wurde „Querdenker“, der Spruch des Jahres: „Eli, es ist vorbei!“.

Das österreichische Wort des Jahres

Dass das österreichische Wort des Jahres von der Politik geprägt sein wird, haben ja viele schon vermutet. Nun ist es fix: „Schattenkanzler“ ist offiziell das Wort des Jahres 2021. Bezogen ist der ironisch gemeinte Ausdruck natürlich auf den Rücktritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Dabei wurde unterstellt, dass er als ÖVP-Parteiobmann weiterhin die Politik der Regierung bestimmen wird – und eben nicht sein Nachfolger Alexander Schallenberg. Diese Unterstellungen dürften sich jetzt allerdings eh erübrigt haben, nachdem Kurz am heutigen Donnerstag seinen vollständigen Rückzug aus der Politik verkündet hat.

Zurück aber zu der Abstimmung: Insgesamt wurden 11.843 Stimmen zur Wahl des rot-weiß-roten Wort des Jahres abgegeben. Die Wahl wird von Rudolf Muhr von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) geleitet und in Kooperation mit der APA – Austria Presse Agentur organisiert.

Auf den „Schattenkanzler“ entfielen 2.104 Stimmen. Das Rennen um Platz eins fiel heuer aber denkbar knapp aus: Das Wort siegte im Voting mit nur zwölf Stimmen Vorsprung vor „3G“. 2.092 Stimmen gab es für die Abkürzung („genesen“, „geimpft“, „getestet“) – und teilt sich den zweiten Platz mit dem „Ninja Pass“, der als Impfnachweis für Kinder und Jugendliche verwendet wird. Auf Platz drei landete mit 898 Stimmen „Klimaticket“.

Unwort des Jahres

Zum österreichischen Unwort des Jahres wurde mit 2.361 von 11.111 abgegebenen Stimmen „Querdenker“ gekürt. Ursprünglich war die Bezeichnung positiv konnotiert. „Heute sind in dieser neuen Gruppe von Querdenkern jedoch überwiegend Coronaleugner, Impfverweigerer und Verschwörungstheoretiker zu finden“, heißt es in der Presse-Mitteilung.

An zweiter Stelle landete mit 2.082 Stimmen „Erinnerungslücke“. Eine „ironische Untertreibung“ für den Umstand, dass sich Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) bei der Befragung im Ibiza-Untersuchungsausschuss plötzlich nicht mehr an gewisse Fakten erinnern konnte.

Spruch des Jahres

Und zum Schluss gibt’s noch den österreichischen Spruch des Jahres 2021. Auch da viel die Abstimmung äußerst knapp aus. 4.566 von 11.992 abgegebenen Stimmen platzierten „Eli, es ist vorbei!“ auf Rang eins in dieser Kategorie. Dabei handelt es sich um den legendären Ausspruch von Ex-Neos Chef Mathias Strolz an Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Nur 34 Stimmen weniger bekam Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit der Feststellung: „Sie fragen sich in diesen Stunden vielleicht: Was ist denn jetzt schon wieder passiert?“