Zu wenig Schlaf unter der Woche kann man nicht mit langem Ausschlafen am Wochenende wieder ausgleichen. Das haben jetzt US-Forscher herausgefunden. Bei einer Studie an der Universität Colorado wurden 36 Männer und Frauen in einem Schlaflabor untersucht. Sie wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, die unterschiedlich lange schlafen durften. Dabei fanden sie heraus, dass Schlaf, der unter der Woche zu kurz kam, nicht am Wochenende nachgeholt werden konnte. Chronischer Schlafmangel stört den Stoffwechsel. Das kann auch mit mehreren Stunden Schlaf am Wochenende nicht ausgeglichen werden. 

Zu wenig Schlaf kann nicht am Wochenende ausgeglichen werden

Die Studienteilnehmer wurden insgesamt in drei Gruppen unterteilt. Die Kontrollgruppe schlief neun Stunden pro Nacht. Während die eine Testgruppe durchgehend maximal fünf Stunden pro Nacht schlief, durfte die andere Testgruppe nach fünf Nächten mit nur fünf Stunden Schlaf am Wochenende dann ausschlafen. Das Forscher-Team beobachtete zudem das Essverhalten und die Gewichtsveränderung der Studienteilnehmer. Außerdem wurden ihre Insulinwerte kontrolliert, die durch Schlaf beeinflusst werden. Insgesamt wurden die Teilnehmer zwei Wochen lang beobachtet.

Wer zu wenig schläft, hat einen schlechteren Stoffwechsel

Die Forscher fanden heraus, dass jene Studienteilnehmer, die nur fünf Stunden schlafen durften, eine reduzierte Insulinempfindlichkeit aufwiesen, ihr Körper also weniger gut auf das Hormon Insulin reagierte. Die Probanden mit weniger Schlaf aßen mehr Kalorien und griffen auch öfter am Abend zu Snacks. Sie nahmen in den zwei Wochen durchschnittlich ein Kilo zu. Auch das Ausschlafen am Wochenende konnte diese Folgen nicht ausgleichen. Bei jener Gruppe, die am Wochenende länger als fünf Stunden schlief, war der Insulinspiegel sogar noch instabiler. Die Werte verbesserten sich zwar am Wochenende, wurden aber in der darauffolgenden Woche bei wenig Schlaf noch schlechter als in der Woche zuvor. Die aktuelle Studie widerlegt die Ergebnisse einer Studie aus 2016, bei der man eigentlich herausfand, dass Ausschlafen am Wochenende ein Schlafdefizit wieder ausgleichen kann. Allerdings hat die aktuelle Studie einen Schlafmangel über einen längeren Zeitraum untersucht und ist somit aussagekräftiger.

Regelmäßiger Schlaf ist gesünder

Anstatt am Wochenende auszuschlafen, empfehlen die Forscher einen regelmäßigen Schlaf von mindestens sieben Stunden pro Nacht an sieben Tagen der Woche. Wer in ein oder zwei Nächten zu wenig Schlaf bekommt, der kann das in der darauffolgenden Nacht natürlich ausgleichen, so die Forscher. Ein unregelmäßiger Schlafrhythmus ist auf Dauer jedoch ungesund und kann beispielsweise zu Übergewicht und Krankheiten wie Diabetes führen oder sogar psychische Folgen haben. Unregelmäßiger Schlaf sollte demnach nicht zur Gewohnheit werden.