Am 2. September trat die österreichische Regierung nach dem Ministerrat vor die Presse. Sebastian Kurz kündigte angesichts der steigenden Zahl an Corona-Infektionen neue „Empfehlungen“ an.

Ursprünglich erwartete verpflichtende Maßnahmen gab es nicht.

Empfehlungen in drei Punkten

Sebastian Kurz eröffnete die Pressekonferenz mit einer Bilanz des Sommertourismus. Hier gab es wenige Cluster, also Anhäufungen von Erkrankungsfällen, was laut dem Bundeskanzler sehr erfreulich sei. Kurz erklärte zudem es gebe Licht am Ende des Tunnels, warnte aber vor der Herbst- und Wintersaison. „Wir müssen alle einen Beitrag leisten, um möglichst gut durch den Herbst und Winter zu kommen“, so Kurz. Die Regierung gibt dazu Empfehlungen in drei Punkten:

  • Abstand halten: Weiterhin seien das Abstandhalten und die Hygienemaßnahmen entscheidend. Dort, wo es möglich ist, sollte man den Sicherheitsabstand einhalten. „Abstand und Hygienemaßnahmen werden im Herbst immer wichtiger werden“, so der Bundeskanzler.
  • Maske: „Je mehr sich unser gesellschaftliches Leben nach innen verlagert, umso wichtiger wird es, dort wo man den Abstand nicht einhalten kann, eine Maske zu tragen“, erklärte Kurz.
  • Private Feiern bis maximal 25 Personen: Im dritten Punkt appelliert der Bundeskanzler, die privaten Feierlichkeiten in kleinem Rahmen abzuhalten. „Es ist reine Mathematik: je geringer die Zahl der Personen, desto geringer die Ansteckungszahl“, erklärte er. Die Empfehlung der Region ist eine Feier bis maximal 25 Personen.

Weihnachtsfeiern: Appell an Vernunft

Kurz kam auch auf die Weihnachtsfeiern von Unternehmen zu sprechen. „Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Wie wird das mit den Weihnachtsfeiern sein? Bitte mit Vernunft und zahlenmäßig eingeschränkt stattfinden lassen, dass wir gut durch den Winter kommen.“

Anschober: „Zahlen zu hoch, aber nicht dramatisch“

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach bei der Pressekonferenz von der vergleichsweise positiven Situation in Österreich. Es gebe vergleichsweise kaum eine Industrienation weltweit, die eine „derart geringe Zahl an Todesfällen und schweren Krankheitsverläufen“ habe. Zudem sei eine sehr schnelle Öffnung des Lockdowns durchgesetzt worden. Trotz der Corona-Pandemie würden große Kulturveranstaltungen wieder umgesetzt, was „weltweit beachtet werde“.

Er bezog sich auch auf die zuletzt wieder gestiegenen Infektionszahlen. „Mir persönlich sind die Zahlen noch etwas zu hoch für diese Zeit“, meint Ressortchef Anschober, „sie sind aber nicht dramatisch“, so Anschober. „Es braucht nach wie vor den Mindestabstand“, erklärte er weiter und verwies auf steigende Infektionszahlen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sei von zwischenzeitlich nur noch neun bis „vor drei Wochen auf 389“ täglich angestiegen. Dies habe man wieder auf 89 senken können“ Ab Herbst würden die Infektionszahlen allgemein steigen.

Lockerungen in der Kulturszene bleiben

Nach dem Erfolg der Salzburger Festspiele, wo keine einzige Infektion verzeichnet wurde, bleiben in Österreich die gelockerten Corona-Regelungen für den Kulturbereich und bei Sportveranstaltungen.