Der 11-jährige Christopher aus Rockaway, New Jersey, hat es nicht ganz leicht im Leben: Er ist Autist und hat deshalb Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen

Bei einer Veranstaltung in der Schule machte sein Vater ein Bild von seinem Schulprojekt, ein Zettel, auf den Christopher seinen Lieblingssport, sein Lieblingsessen und seine Freunde aufzählen sollte. Doch Christopher hat keine Freunde, deshalb schrieb er, bei der Frage nach seinen Freunden, „Niemand“. Erst zuhause, als Christophers Dad Bob Cornelius das Bild genauer betrachtete, fiel ihm auf, dass sein Sohn „Niemand“ als Antwort gegeben hatte – und verfasste daraufhin ein Facebook-Posting über Akzeptanz und Toleranz. Worte, die so berührend und herzzerreißend sind, wie es nur die eines Vaters sein können, dessen Sohn leiden muss. 

„Er hat noch nie einen Freund gehabt, noch nie.“ 

Er bezog sich in seinem Text auf einen Vorfall vor einigen Wochen, bei dem sich der berühmte Florida State Football Spieler Travis Rudolph an einer Schule in Florida neben einen autistischen Jungen gesetzt hat, weil er gesehen hat, dass er alleine in der Cafeteria saß und aß. Die Lehrer machten ein Foto von dieser Situation und posteten es, das Bild ging viral und wurde von landesweiten Medien aufgegriffen. Bob Cornelius meinte, dass das eine schöne Geste von Menschlichkeit gewesen sei, aber ohne dieses Bild würde der autistische Junge heute noch alleine in der Cafeteria essen. Weil Kinder nicht gelernt haben, die Andersartigkeit anderer zu akzeptieren, so Christophers Dad. 

„Ich will niemanden verurteilen, aber neben Hausaufgaben, Fußballtraining und Arbeit vergisst man einfach darauf, mit den eigenen Kindern über Toleranz zu sprechen. Darüber, die Andersartigkeit anderer zu akzeptieren und sie trotzdem mit einzubeziehen„, schreibt er. „Christophers Brüder hatten über die Jahre immer wieder Freunde bei uns, die hier geschlafen haben. Christopher kam vor kurzem zu mir und fragte, ob er auch eine Übernachtungsparty machen dürfe. Ich sagte ‚Klar, sicher! Mit wem?‘ und er schlag die Arme um seinen Körper und sagte nichts, weil er keine Namen nennen konnte. Weil er noch nie einen Freund hatte, noch nie. Er wurde gerade 11. Und weil er keine Freunde hat, konnten wir niemanden einladen. Ich habe keine Lösung und ich habe keine Antwort. Die Wahrheit ist, dass ich mich auf die Großzügigkeit anderer Menschen verlassen muss, dass sie sich neben ihn setzen und versuchen, ihn irgendwie einzubeziehen und ihm das Gefühl geben, dazuzugehören

Mein Sohn ist sehr schlau und hat einen tollen Sinn für Humor. Aber manchmal gibt er plötzlich laute Geräusche von sich, was in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit erregt. Wenn man es nicht gewohnt ist, fühlt man sich peinlich berührt, alle schauen einen an. Manchmal fragt er einen die selbe Frage fünfzig Mal hintereinander. 

Ich muss einfach an Verständnis und Empathie appellieren, nicht an eure, Leute, sondern an die eurer Kinder. Christophers Klassenkameraden waren nie grausam zu ihm, alles, was sie getan haben, ist ihn auszuschließen. Bis ich diesen Zettel gesehen habe, wusste ich nicht, wie allein er war. Er kann seine emotionalen Bedürfnisse nicht so gut äußern, aber als ich dieses eine Wort „Niemand“ gelesen habe, wurde mir alles klar. Noch nie hat ein Wort so tiefe Wunden verursacht. Und dabei betrifft es nicht mal mich selbst. Es war ein Wort, das Bände sprach. 

Bitte glaubt mir, es tut weh, dass alles zu schreiben. Aber ich möchte euch um etwas bitten. Erstens: Bitte teilt dieses Posting. Empathie und Aufmerksamkeit sind die einzigen Dinge, die ich als Lösung anbieten kann. Und Zweitens: Bitte redet mit euren Kindern. Zeigt ihnen die Geschichte über den Football Spieler und den autistischen Jungen. Das Internet ist voll von rührenden Geschichten über Kinder, die besondere Betreuung brauchen. Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass dieses Posting die Welt verändern kann. Aber ich hoffe, dass ich dadurch erreiche, dass ihr mit euren Kindern darüber sprecht. Danke fürs Zuhören. Christophers Dad“

Das Posting wurde mittlerweile mehr als 18.000 Mal geteilt. Menschen aus aller Welt haben Christopher Briefe geschrieben, Pakete geschickt. Wir hoffen, dass Christopher bald seine Übernachtungsparty schmeißen kann.