Worum geht es in eurem Kabarett?

Stermann: Darum, dass Grissemann und ich Nachbarn sind, er einen menschlichen Plattenspieler geliefert bekommt und der Unruhe in unser eingefahrenes Leben bringt.

Ist irgendetwas in dem Stück autobiografisch?

Stermann: Oh Gott, nein. Wenn das so wäre, müssten wir uns die Kugel geben.

 

Was war das Netteste, das ihr jemals für den anderen gemacht habt?

Stermann: Ich hab dem Christoph mal ein Buch mit Widmung geschenkt, um ihm eine Freude zu machen. Da war ich bei einer Lesung, und es war mir superpeinlich, zu einem Menschen hinzugehen, den ich gar nicht kannte, und um ein Autogramm für Christoph zu bitten.

Grissemann: Wir machen ständig nette Sachen. Wir schenken uns gegenseitig den Wein ein, wir borgen uns Zigaretten, wir tun, was in unserer Macht steht, damit es dem anderen gut geht. Denn nur in einer harmonischen Atmosphäre lässt es sich auch gut arbeiten.

 

Die tollste Eigenschaft am anderen?

Stermann: Christoph ist irrsinnig schnell und wach und kann sich sehr gut Namen merken, was ich gar nicht kann. Außerdem hält er mich ­ständig auf dem Laufenden, welche Studien es über alle möglichen Krankheiten gibt. (lacht)

Grissemann: Bei Stermann ist es so, dass mich vor allem seine kulinarischen Eigenschaften begeistern, weil ich ein kompletter Idiot bin, was Küchenarbeit betrifft.

Stermann: Christoph hat keine ­Geschmacksnerven mehr und ist dadurch leicht zu beeindrucken. Er kann nur noch Konsistenzen erraten.

Grissemann: Nein, nicht erraten. Ich hatte ja mal Geschmacksnerven. Die Erinnerung hilft einem ganz gut darüber hinweg. Das heißt, ich weiß, wie Schokolade schmeckt – und die Erinnerung ruft das Gefühl der Aromen hervor.

 

Gab es schon mal einen langen Zeitraum, in dem ihr nichts voneinander gehört habt?

Grissemann: Im Sommer meistens. Da herrscht Funkstille.Wobei: Mitte August trudeln dann die ersten trostlosen, sehr wortkargen SMS von Herrn Stermann ein. So in der Art: „Sendung im September. Was tun?“ Ohne einen Gruß oder Sonstiges. Maximal mit einem Emoji wahrscheinlich …

Stermann: Mit einem was?

Grissemann: Nein, nicht mal mit Emoji.

Stermann: Aber nur, weil ich das nicht bedienen kann!

 

 

Seid ihr eigentlich in sozialen Netzwerken unterwegs?

Stermann: Ich bin seit ein paar Monaten auf Facebook. Die ersten zwei Wochen hab ich viel gepostet, da ich noch nicht so wusste, wie das geht. Ich hatte das Gefühl, ich muss das tun. Aber ich bin dann sehr schnell draufgekommen, dass Facebook ein Wartesaal für Idioten ist.

Grissemann: Ich fang das gar nicht erst an, das ist für mich das Allerletzte.

 

Wenn ihr euch aussuchen könntet, was ihr für den Rest eures Lebens machen könntet, dann …?

Stermann: … würde ich mit einer kleinen Zille auf der Donau sinnlos hin und her fahren.

Grissemann: Ich habe immer noch die romantische Vorstellung von einem tollen Bootsverleih.

Stermann: Das ist doch toll, dann weiß ich gleich, von wem ich das Boot bekomme!

Grissemann: Aber du willst sicher ein großes Boot, ich will nur kleine vermieten.

Stermann: Eine Zille ist aber ein kleines Boot!

Grissemann: Aber ich denk an Schlauchboote!

 

Themenwechsel: Inwiefern ist denn der Song Contest heuer Thema für euch?

Grissemann: Ich werde es mir wahrscheinlich anschauen, aber es interessiert mich genauso wie …

Stermann: … wie ­Steiermark heute?

Grissemann: Nein, schon ein bissl mehr als Steiermark heute. Eher so wie Dancing Stars, also ein kleines Interesse.

 

Das heißt, ihr kommentiert dieses Mal auch nicht?

Grissemann: Muhammad Ali boxt auch nicht mehr! (lacht)