Hilfe, Hilfe“, schreit das Kind, während es mit paddelnden Armen versucht sich über Wasser zu halten. So oder so ähnlich sieht Ertrinken in Hollywood aus. Die Realität ist jedoch eine ganz andere. Ertrinken geht schnell und ziemlich leise. Auf diese Zeichen und Hinweise sollten Eltern diesen Sommer achten.

Ertrinken ist die häufigste tödliche Unfallursache bei Kindern von ein bis fünf Jahren, die zweithäufigste bei älteren Kindern.

1. Achte auf Geräusche

Wenn du bemerkst, dass dein ansonsten sehr gesprächiges Kind plötzlich leise ist – check schnell die Lage. Kinder, die in Not geraten, haben keine Zeit zu winken oder zu schreien. Zeit ist hier ein wichtiger Faktor. Ist der Kopf erst unter Wasser, droht eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff (Hypoxie). Bereits in zwei bis drei Minuten können hier schwerwiegende Schäden entstehen. Bei kleinen Kindern droht die Gefahr, dass sich der sogenannte Totstellreflex einstellt. Dabei werden sie starr und schaffen es nicht den Kopf aus dem Wasser zu heben, selbst bei einer Wassertiefe von zehn Zentimeter bis weniger. Gefahrenquellen sind also nicht nur Pools, sondern auch Planschbecken, Teiche oder Regentonnen.

2. Hab dein Kind immer im Blick

Aus den vorher genannten Gründen ist es wichtig, stets Augenkontakt zum Kind zu halten. Sicherheitsratgeber empfehlen sich im Wasser nicht mehr als eine Armlänge von Schwimmanfängern zu entfernen. Ist eine Gruppe von Erwachsenen anwesend, sollte immer eine Person ausschließlich für die Sicherheit der Kinder zuständig sein. Experten raten dazu, Kinder bis zu 10 Jahren trotz guter Schwimmkenntnisse nicht aus den Augen zu lassen.

3. Achte auf subtile Zeichen

Anstatt Schreien und Winken sind es vielmehr subtile Zeichen, die auf eine Ertrinkungsgefahr hinweisen. Experten warnen vor panischem Blick und auf und ab schaukeln im Wasser. Auch ein unkonzentrierter Blick, geschlossene Augen oder Hyperventilation können solche Anzeichen sein. Ebenso ist bei weit aufgerissenen Augen und der Mund auf Wasserhöhe Gefahr im Verzug. Weitere subtile Zeichen sind Haare über den Augen, das Kind in vertikaler Position oder wenn das Kind die Beine im Wasser nicht benutzt oder es den Anschein erweckt, es würde eine unsichtbare Leiter hinaufsteigen.

4. Bei Verschwinden zuerst den Pool checken

Ist ein Kind plötzlich verschwunden und befindet sich ein Wasserbecken in unmittelbarer Nähe, sollte sofort das Wasser überprüft werden. Und hier besser genauer hinschauen. Aufgrund der Lichtbrechung, etwas Wind auf dem Wasser oder der Reflexion einer Deckenleuchte im Hallenbad kann das, was sich unter der Wasseroberfläche befindet, oft schwer zu erkennen sein.

5. Mach dich jede Saison mit der Schwimmkunst deines Kindes vertraut

Ein Schwimmkurs kann die Gefahr des Ertrinkens eindämmen, aber nicht garantieren. Nur weil ein Kind gut im Pool schwimmt, heißt das nicht, dass es auch im See oder Meer ein hervorragender Schwimmer ist. Oft hat ein Kind durch eine längere Schwimmpause die Technik verlernt. Hier sollten die Eltern sich jede Saison aufs neue mit der Schwimmtechnik ihrer Kinder vertraut machen.