Ja, es gibt definitiv angenehmeres als Arztbesuche. Wenn man jedoch seine Gesundheit wahren möchte, muss man konsequent sein. Warum regelmäßige Vorsorge wichtig ist und welche Risiken sich verbergen können, wenn man längere Zeit nicht zum Gynäkologen geht, erklären wir euch in diesem Beitrag.

 „Ich merk eh selbst, wenn ich etwas habe.“

FALSCH. Wer denkt, auf der sicheren Seite zu sein, nur weil er keine Symptome zeigt, irrt sich gewaltig. Es gibt sexuell übertragbare Infektionen, die oft keine Symptome haben oder welche, die leicht zu übersehen sind. Deshalb gilt: Unabhängig vom Alter sollte jede Frau mindestens einmal im Jahr zum Frauenarzt gehen. Neben der Kontrolle deines Genitalbereichs prüft der Gynäkologe auch dein Brustgewebe. Wenn du dir denkst: „Wegen einem doofen Scheidenpilz vom Thermenurlaub gehe ich nicht extra zum Frauenarzt, ich weiß schon welche Creme ich benötige“, dann ist das ebenfalls FALSCH. Juckreiz z.B. bedeutet nicht zwangsläufig, dass es sich um Scheidenpilz handelt. Eine falsche Behandlung kann daher noch schlimmer sein als gar keine Behandlung!   

Erkrankungen müssen früh erkannt werden

Es gibt schwerwiegende Krankheiten, die uns Frauen oft gar nicht richtig bewusst sind. In Österreich erkranken jährlich zirka 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Einer der wichtigsten Aspekte des regelmäßigen Besuchs beim Frauenarzt ist deshalb die Krebsvorsorge. Während der uns bekannte Krebsabstrich auf Krebsvorstufen untersucht, also eine schon bestehende Erkrankung erkennt, suchen HPV-Tests bereits nach der Ursache der Erkrankung, nach der Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Eine Infektion mit HPV kann die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs hervorrufen. Vier von fünf Frauen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit dem Virus an, auch Männer sind betroffen. Meist ist es so, dass die Infektion nach ein bis zwei Jahren verschwindet – wenn das Virus aber im Körper aktiv bleibt, können Zellveränderungen auftreten und gefährlich werden. Übertragen wird das Virus über Hautkontakt im Genitalbereich.

Mit dem HPV-Test gibt es nun die Möglichkeit, diese Infektionen frühzeitig nachzuweisen. Dies verschafft dir und deinem Frauenarzt die Möglichkeit entsprechend frühzeitig zu reagieren und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wichtig: Ein positiver HPV-Test bedeutet nicht, dass du Krebs oder dessen Vorstufen hast! Das Ergebnis zeigt lediglich ein Risiko auf und soll bei der weiteren Behandlung als Hilfestellung dienen.

 

 

Regelmäßigkeit ist wichtig für dich – und auch dein Gewissen

Eines ist klar: Um unsere Gesundheit zu wahren, müssen wir regelmäßig etwas dafür tun. Nimm deine Gesundheitsvorsorge deshalb nicht auf die leichte Schulter und halte regelmäßige Frauenarzttermine ein. Dich davor drücken zu wollen ist verantwortungslos und zudem einfach nicht notwendig. Dein Gynäkologe ist eine Vertrauensperson, die sich um deine Gesundheit bemüht. Angefangen von Vorsorgeuntersuchungen, über die Beratung bei der Kinderplanung bis hin zur Begleitung in den Wechseljahren – dein Frauenarzt begleitet dich quasi über viele Lebensphasen. Uns vor etwas zu drücken bedeutet zudem, dass wir unser schlechtes Gewissen füttern. Im Hinterkopf bleibt immer der Gedanke, dass wir etwas noch erledigen müssen. Quäl dich also nicht selbst, hör auf deinen Körper und übernehme Verantwortung für deine Gesundheit!