Der Münchner Stadtrat kämpfte um die Erlaubnis der UEFA, die Allianz Arena beim heutigen Deutschland – Ungarn EM-Spiel in den Pride Farben aufleuchten zu lassen. Damit wollte die Stadt München ein Zeichen für Solidarität mit der ungarischen LGBTQ+-Community setzen. Nun lehnte die UEFA den Antrag der Stadt ab.

Trotz heftiger Proteste ließ die ungarische Regierung nämlich ein umstrittenes LGBTQ+ Gesetz erlassen, welches die Darstellung von Homosexualität und den Zugang von neutralen Informationen zu Homo- und Transsexualität stark einschränkt.

Allianz Arena wird bei heutigem EM-Spiel nicht in Pride-Farben leuchten

Die UEFA lehnte den Antrag des Münchner Stadtrates ab, die Allianz Arena im Zeichen der Toleranz und Solidarität in den Pride-Farben leuchten zu lassen. Ihre Entscheidung begründet die UEFA damit, dass sie bei politischen und religiösen Statements neutral bleiben wolle. Der Hintergedanke der Stadt München war dabei, ein solidarisches Zeichen für die ungarischen LGBTQ+-Community zu senden. Jetzt wurde ihr von der UEFA ein Riegel vorgeschoben, denn in Ungarn hatte der Antrag für viel Verärgerung gesorgt. „Es ist äußerst schädlich und gefährlich, Sport und Politik zu vermischen“, äußerte sich der ungarische Außenminister Peter Szijjarto gegenüber der Nachrichtenagentur MTI. Deshalb werde die Allianz Arena heute Abend, wie gewohnt in den Farben der UEFA und der teilnehmenden Nationen aufleuchten.

Ist die UEFA jetzt inklusiv oder nicht?

Noch 2019 sendete die UEFA allerdings ganz andere Signale, was die Inklusivität ihres Verbandes angeht. In einem Tweet schrieb sie über die EM: „Wir sind stolz, dass die EM 2020 ein Turnier für alle sein wird“

Das lässt viele Fußball-Fans verwirrt zurück, wie sich in den Kommentaren auf Twitter beobachten lässt. Fans sind der Meinung, diese Entscheidung lasse die Einstellung der UEFA zu Toleranz und Gleichstellung in einem widersprüchlichen Licht erstrahlen.

Andere Stadien werden in Pride-Farben aufleuchten

Trotz der Entscheidung der UEFA werde die Stadt München andere Zeichen setzen. Zum einen sei geplant das Münchner Rathaus mit Regenbogenflaggen zu schmücken. Zum anderen werde das Windrad in unmittelbarer Nähe des Stadions in den Pride Farben angeleuchtet genauso wie der Münchner Olympiaturm. Außerdem teilten die Städte Frankfurt am Main und Köln mit, ihre Stadien stattdessen in den Farben aufleuchten zu lassen.